Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei Uveitis gute Langzeitergebnisse durch wiederholte Dexamethason-Implantate

UVEITIS London – mechentel news – Oren Tomkins-Netzer et al. vom Uveitis Service am Moorfields Eye Hospital in London interessierte das Langzeitergebnis nach wiederholten Behandlungen mit Dexamethason-Implantaten (Ozurdex®; Allergan Inc., Irvine, CA) bei Augen mit Uveitis. Sie führten dazu eine retrospektive Fallserienstudie durch, in die 38 Augen von 27 Patienten mit Uveitis aufgenommen wurden, welche mit insgesamt 61 Dexamethason-Implantaten behandelt worden waren. Alle Augen erhielten Implantationen von Dexamethason-Pellets. Die anatomischen und funktionellen Ergebnisse sowie okuläre Komplikationen wurden erfasst. Hauptzielkriterien waren der best-korrigierte Visus (BCVA), die zentrale Stärke der Retina (CRT), der Glaskörpertrübungsscore und das Vorhandensein von erhöhtem Intraokulardruck oder Katarakt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit nach dem ersten Implantat betrug 17,3 ± 1,8 Monate (Medianwert 13,3 Monate; Spannweite 3 – 54,5 Monate; 54,65 Augenjahre). Dabei erhielten 14 Augen (36,9%) eine einzelne Implantation und 24 Augen (63,1%) mehrere. Nach der ersten Implantation verbesserte sich der durchschnittliche BCVA signifikant von 0,47 ± 0,05 Einheiten Logarithmus des kleinsten Auflösungswinkels (logMAR) (Snellen-Äquivalent 20/60) auf 0,27 ± 0,07 logMAR (Snellen-Äquivalent 20/37; p < 0,001). Die CRT nahm um 263 ± 44,22 μm (p = 0.003) ab, wenngleich ein Makulaödem in 50% der Augen persistierte. Der Prozentsatz der Augen, die einen Glaskörbertrübungsscore von 0 erreichten, stieg von 58% auf 83% (p = 0,03). Die durchschnittliche Dauer des therapeutischen Effekts nach der ersten Implantation betrug 6 Monate (Spanne 2 – 42 Monate), jede weitere Implantation erzielte ein ähnliches Ergebnis. Der akkumulative Effekt wiederholter Dexamethason-Implantationen zeigte sich in einer kontinuierlichen Verbesserung des BCVA (R² = 0,91; p < 0,0001) mit signifikanter Verbesserung und Stabilisierung der CRT. Nach wiederholten Implantationen entwickelten zwei Augen zunehmende posteriore, subkapsuläre Trübungen, die jedoch keine Operation erforderten. Es traten insgesamt 7 Fälle mit erhöhtem intraokulären Druck von mehr als 21 mmHg auf, eine Häufigkeit von 0,13 pro Augen-Jahr, die sämtlich auf medikamentöse Behandlung ansprachen. In der März-Ausgabe des Fachjournals Ophthalmology fassen die Autoren zusammen: Der akkumulative Effekt wiederholter Implantationen von Dexamethason-Pellets verbesserte die Netzhautdicke und behob die okuläre Entzündung, was zu einer Wiederherstellung der okulären Funktion führte. Die Komplikationsrate war gering, keines der Augen musste wegen ansteigendem Intraokulardruck oder Kataraktprogression operiert werden.(bs)

Autoren: Tomkins-Netzer O, Taylor SR, Bar A, Lula A, Yaganti S, Talat L, Lightman S. E-Mail: s.lightman@ucl.ac.uk. Studie: Treatment with Repeat Dexamethasone Implants Results in Long-Term Disease Control in Eyes with Noninfectious Uveitis. Quelle: Ophthalmology. 2014 Mar 17. pii: S0161-6420(14)00108-0. doi: 10.1016/j.ophtha.2014.02.003.[Epub ahead of print] Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2814%2900108-0/abstract.