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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Cyclosporin ohne Effekt auf korneale Neovaskularisation bei Hochrisisko-Keratoplastik

CORNEA Köln – mechentel news – Um zu untersuchen, ob subkonjunktivale Cyclosporin-A-Implantate (CsA) die Inzidenz und das Ausmass kornealer Neovaskularisation nach penetrierender Keratoplastik beeinflussen, führten Felix Bock et al. aus der Augenklinik der Universität Köln, Deutschland, eine prospektive, randomisierte, multizentrische, kontrollierte klinische Phase II/III-Studie durch. Die Studie umfasste 43 Studienorte in Deutschland, Indien und den Vereinigten Staaten. Die Studienteilnehmer (n = 97) wurden randomisiert in 3 Gruppen aufgeteilt: Behandlungsgruppe A (n = 36), Behandlungsgruppe B (n = 40) und Kontrollgruppe (n = 21). Die Patienten der Gruppen erhielten entweder 2 Dosen subkonjuktivales CsA (Gruppe A niedrig dosiert, Gruppe B hoch dosiert) oder ein Placebo-Implantat (nur der Träger) zum Zeitpunkt des hohen Risikos durch penetrierende Keratoplastik. Die Inzidenz und das Ausmass der cornelaen Neovaskularisation, die nach der penetrierenden Keratoplastik auftrat, wurde in einer Substudie ausgewertet. Ein web-basiertes System zum Upload der Bilder wurde entwickelt. Standardisierte digitale Spaltlampen-Bilder wurden quantitativ und objektiv mittels einer Cell^F Morphometrie-Software ausgewertet. Dabei fand sich kein statistisch signifikanter Unterschied bei Inzidenz und Ausmass der cornealen Neovaskularisation nach penetrierender Keratoplastik zwischen den Behandlungsgruppen und der Placebogruppe. In der 52. Woche (12. Untersuchung) betrug das durchschnittliche Areal cornealer Neovaskularisation 2,32 ± 1,79% in der Behandlungsgruppe A gegenüber der Placebogruppe (2,79 ± 2,11%; p = 0.45) bzw. 2,74 ± 2,22% in der Behandlungsgruppe B gegenüber Placebo (2,79 ± 2,11%; p = 0.94). Die Autoren ziehen daraus im April in der Fachzeitschrift Ophthalmology den Schluss, dass die subkonjunktivalen Hoch-Dosis-Implantate von CsA die corneale Neovaskularisation nach hoch-risikohafter penetrierender Keratoplastik nicht signifikant beeinflussen. Dies lasse vermuten, dass lokales Cyclosporin A vernachlässigbare antiangiogene Effekte bei der menschlichen Kornea aufweise, zumindest im Umfeld von Transplantationen. (bs)

Autoren: Bock F, Matthaei M, Reinhard T, Böhringer D, Christoph J, Ganslandt T, Cursiefen C. E-Mail: claus.cursiefen@uk-koeln.de. Studie: High-Dose Subconjunctival Cyclosporine A Implants Do Not Affect Corneal Neovascularization after High-Risk Keratoplasty. Quelle: Ophthalmology. 2014 Apr 26. pii: S0161-6420(14)00240-1. doi: 10.1016/j.ophtha.2014.03.016.[Epub ahead of print] Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2814%2900240-1/abstract