Impressionszytologie stellt eine geeignete Methode zur Probengewinnung beim Katzenauge dar
Wien – mechentel news – Die Impressionszytologie stellt ein nicht invasives Untersuchungsverfahren der Augenoberfläche dar. Die selbstklebenden Eigenschaften verschiedener Filterpapiere ermöglichen es, eine einzelne Epithelzellschicht von der Kornea oder der Bindehaut zu erhalten. Die so gewonnenen Präparate weisen alle Merkmale einer idealen zytologischen Probe auf. An der Universitätsklinik für Kleintiere und Pferde in Wien untersuchten Réka Eördögh et al. anhand von 10 gesunden Katzen die Durchführbarkeit der Impressionszytologie beim Katzenauge und bestimmten hierfür das geeignetste Filterpapier, um die maximale diagnostische Aussagekraft zu gewährleisten. Die Studie wurde in zwei Phasen durchgeführt. In der ersten Phase wurden 8 verschiedene Filterpapiere mit unterschiedlichen Porengrößen getestet: 3,0; 1,2; 0,8; 0,45; 0,22; 0,05 und 0,025 μm Zelluloseazetat-Papier und eine Biopore Membran (BM) mit 0,4 μm großen Poren. Die Proben wurden aus dem Bereich der superioren bulbären sowie der inferioren palpebralen Konjunktiva gewonnen. In der zweiten Phase wurden drei verschiedene Methoden zur Probenentnahme verglichen – mit Tropfanästhesie, ohne Tropfanästhesie und mit Tropfanästhesie und anschließender Trocknung der Konjunktiva. Die Impressionszytologie wurde mittels Biopore Membran und dem vorgesehenen Membranhalter abgenommen. In der ersten Phase zeigte sich, dass Zellen, die von der superioren bulbären Konjunktiva gewonnen wurden, eine bessere Zelldichte und -qualität aufwiesen. Als ideale Methode erwies sich die Impressionszytologie mittels Biopore Membran, welche nach Tropfanästhesie und zusätzlicher Trocknung der Konjunktiva durchgeführt wurde. Die Autoren kommen in einer online-Vorabpublikation des Journals Veterinary Ophthalmology im Dezember zu dem Schluss, dass sich die Impressionszytologie mittels Biopore Membran als brauchbares diagnostisches Instrument für Klinikärzte erweisen könnte. Die Probengewinnung erfolgt schnell, die Verarbeitung ist einfach und es kann eine große Fläche intakter Zellen gewonnen werden. (js)
Autoren: Eördögh R, Schwendenwein I, Tichy A, Nell B. Korrespondenz: Department/Universitätsklinik für Kleintiere und Pferde, Veterinärplatz 1, 1210 Wien, Österreich. E-Mail: reka.eoerdoegh@vetmeduni.ac.at. Studie: Impression cytology: a novel sampling technique for conjunctival cytology of the feline eye. Quelle: Vet Ophthalmol. 2014 Dec 29. [Epub ahead of print] doi: 10.1111/vop.12244. Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/vop.12244/abstract.