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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Individuell angepasstes Beobachtungs- und Therapieregime bei nAMD kann Kliniken entlasten

MEDICAL RETINA Lausanne – mechentel news – An der Augenklinik der Universität Lausanne, dem Hôpital ophtalmique Jules-Gonin in der Schweiz, stellten Christina  Gianniou et al. einen individuell zugeschnittenen Strategieplan zur Beobachtung und Therapieplanung bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) auf, über dessen Ergebnis sie nach 2-jähriger Anwendung in dieser Arbeit berichten und dessen klinische Bedeutung im Hinblick auf das funktionelle Ergebnis beurteilt werden soll. Das Konzept hat zum Ziel, die klinische Belastung (Untersuchungstermine) zu reduzieren, indem patientenbezogene Injektionsintervalle zugrunde gelegt werden, die auf der Vorhersagbarkeit der individuellen Notwendigkeit einer erneuten Behandlung beruhen. Die prospektive Fallserie umfasste 104 Patienten (115 Augen) mit nAMD. Nach drei Dosen Ranibizumab zur Aufladung wurde das Intervall bis zum Wiederauftreten der Erkrankung in monatlichen Beobachtungsuntersuchungen bestimmt. Die Wiederholungsbehandlung wurde in einer Serie von drei Injektionen in den individuell festgelegten Intervallen (2 Wochen kürzer als das Intervall bis zum Wiederauftreten) durchgeführt, kombiniert mit periodischen Anpassungen der Intervalle. Die  Injektionsintervalle in den Behandlungsplänen lagen zwischen 1 Monat und bis zu 3 Monaten. Wenn kein Wiederauftreten nach 3 Monaten festgestellt wurde, konnte der Patient in die Gruppe wechseln, die nur noch überwacht wurde. Die mittlere Sehschärfe verbesserte sich um 8,7,  9,7 und 9,2 Buchstaben in den Monaten 3, 12 bzw. 24. Die durchschnittliche Anzahl der Injektionen lag bei 7,8 und 5,8 während des ersten bzw. zweiten Jahres, wobei die mittlere Anzahl der ophthalmologischen Untersuchungen bei 4,0 bzw. 2,9 lag. Das durchschnittliche Behandlungsintervall (nach den Aufladungsdosen) lag bei 2,0 Monaten während des ersten Jahres und bei 2,2 Monaten im zweiten Jahr. Die Autoren stellen vorab elektronisch in der November-Ausgabe 2014 des Fachjournals Eye fest, dass ihre Beobachtungs- und Planungsstrategie die Sehschärfe signifikant verbesserte und über den Verlauf von 2 Jahren erhielt. Dieses positive funktionelle Ergebnis wurde dabei im Vergleich zu anderen Therapieregimen mit weniger Vorstellungen in der Klinik erreicht. Daher berge diese Beobachtungs- und Planungsstrategie die Möglichkeit, die Belastung klinischer Einrichtungen durch die Therapie der nAMD zu verringern.
 

Autoren: Gianniou C, Dirani A, Ferrini W, Marchionno L, Decugis D, Deli A, Ambresin A, Mantel I. Studie: Two-year outcome of an observe-and-plan regimen for neovascular age-related macular degeneration: how to alleviate the clinical burden with maintained functional results. Quelle: Eye (Lond). 2014 Nov 7. doi: 10.1038/eye.2014.258. [Epub ahead of print]  Web: http://www.nature.com/eye/journal/vaop/ncurrent/full/eye2014258a.html.