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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Zusatztherapie mit Dexamethason-Implantat bei therapieresistenter feuchter AMD erscheint effektiv

MEDICAL RETINA Saragossa/Toronto – mechentel news – Eine Studie zu den visuellen und anatomischen Ergebnissen einer zusätzlichen Behandlung der therapieresistenten feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) mit dem intravitrealen Dexamethason-Implantat (DXI; 700 μg, Ozurdex; Allergan, Irvine, California, USA) legten Autoren um Pilar Calvo aus der ophthalmologischen Abteilung des Miguel Servet University Hospitals in Saragossa, Spanien und dem  Department of Ophthalmology and Vision Sciences der University of Toronto, Kanada, vor. Die retrospektive Auswertung umfasste die medizinischen Daten von sieben Patienten (sieben Augen), die zunächst gut auf intravitreales Ranibizumab reagiert hatten, nachfolgend jedoch persistierende intra-/subretinale Flüssigkeit (IRF/SRF) aufwiesen. Sie erhielten zwischen Mai 2012 und Mai 2013 eine einmalige Injektion von DXI. Ab zwei Wochen nach dieser Gabe wurden die monatlichen Ranibizumab-Injektionen fortgeführt. Die bestkorrigierte Sehschärfe (best corrected visual acuity, BCVA) als Logarithmus des kleinsten Auflösungswinkels (logMAR) und die zentrale retinale Dicke (central retinal thickness, CRT)  wurden zum Ausgangszeitpunkt, 2 Wochen, 6 Wochen, 3  Monate und 6 Monate nach der DXI-Injektion erhoben. Darüber hinaus wurden Angaben zu Komplikationen ermittelt. Alle Patienten hatten über mindestens 24 Monate Ranibizumab erhalten. Das mittlere Alter betrug 81,5 ± 5,8 Jahre. Zum Ausgangszeitpunkt lag der mittlere BCVA-Wert bei 0,53 ± 0,13 logMAR (20/70 Snellen) und die durchschnittliche CRT bei 273,14 ± 50,94 μm. Die BCVA veränderte sich nach DXI nicht signifikant innerhalb des Nachbeobachtungszeitraums, allerdings reduzierten sich bei allen Augen die  logMAR-Einheiten um weniger als 0,3. Eine komplette Rückbildung der persistierenden IRF/SRF wurde nach 6 Wochen bei fünf Augen erreicht (71,4%) und blieb bis zum 3. Monat erhalten. Zwei Wochen nach der DXI-Gabe war die durchschnittliche CRT im Vergleich zum Ausgangswert vermindert (248,28 ± 31,8 µm; p = 0,03), die ausgeprägteste Reduktion wurde 3 Monate nach DXI-Injektion beobachtet (241,5 ± 36,6 µm; p = 0,04). In einem Fall wurde eine Progression der Linsentrübung festgestellt (50% der phaken Augen). Eine Wiederholungsbehandlung mit DXI wurde bei zwei Augen durchgeführt. Die Autoren publizierten ihre Arbeit vorab elektronisch im November 2014 im British Journal of Ophthalmology. Ihnen erscheint DXI eine effektive Methode zur Visus-Stabilisierung, Reduktion intra-/subretinale Flüssigkeit und zur Verbesserung der zentralen Retinadicke bei Augen mit therapieresistenter feuchter AMD zu sein.


Autoren: Calvo P, Ferreras A, Al Adel F, Wang Y, Brent MH. Korrespondenz: Dr Michael Brent, Department of Ophthalmology, Toronto Western Hospital, UHN, 6E-423 399 Bathurst Street, Toronto, Ontario, Canada M5T2S8. E-Mail: mh.brent@utoronto.ca. Studie: Dexamethasone intravitreal implant as adjunct therapy for patients with wet age-related macular degeneration with incomplete response to ranibizumab. Quelle: Br J Ophthalmol. 2014 Nov 25. pii: bjophthalmol-2014-305684. doi: 10.1136/bjophthalmol-2014-305684. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2014/11/25/bjophthalmol-2014-305684.abstract.