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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Keine topische Antibiotikagabe bei intravitrealen Injektionen notwendig

MEDICAL RETINA Minneapolis – mechentel news – Durch Optimierung des Protokolls für intravitreale Injektionen kann das Risiko für Endolphthalmitis minimiert wirden. Die Arbeit von A R. Bhavsar und D R. Sandler aus dem Retina Center of Minnesota in Minneapolis, USA, bestimmt die Inzidenz der Endolphthalmitis und anderer Komplikationen nach einer konsekutiven Serie von intravitrealen Injektionen, bei der die Verwendung von Antibiotika ausgeschlossen war. Die Injektionen wurden zwischen dem 1. August 1997 und dem 31. Oktober 2012 in Untersuchungsraum für externe Patienten des Retina Center of Minnesota durch einen einzigen Retina-Chirurgen, den erstgenannten Autor, durchgeführt. Die meisten Injektionen wurden zur Therapie einer feuchten altersbedingten Makuladegeneration durchgeführt. Andere Indikationen umfassten diabetisches Makulaödem, zystoides Makulaödem durch Retinalvenenverschluss, Retinitis durch Zytomegalievirus und schwere Uveitis. Die Injektionen wurden unter Verwendung von lokalem Povidon-Iod, Proparacain und Tetracain, einem sterilen Augenlid-Spekulum und sauberen nicht-sterilen Handschuhen, jedoch ohne jegliches Antibiotikum durchgeführt. Die Daten wurden retrospektiv anhand der Rechnungsdaten in der elektronischen Datenbank analysiert. Insgesamt wurden 18.839 Injektionen verabreicht. Diese waren wie folgt zuzuordnen: Bevacizumab 15.479 (82,16%), Ranibizumab 1.669 (8,86%), Triamcinolonacetonid (Kenalog®-40) 1.014 (5,38%), Pegaptanib 370 (1,96%), Aflibercept 148 (0,79%), Dexamethason-Implantat 88 (0,47%), Triamcinolonacetonid (Triesence®) 32 (0,17%), Dexamethason 29 (0,15%) und Ganciclovir 10 (0.05%). Es gab einen Fall von postinjektionaler Endolphthalmitis. Die Inzidenz einer Endolphthalmitis pro Injektion lag damit bei 0,0053%. Die Autoren kommen in der April-Ausgabe 2015 der Fachzeitschrift Retina zu dem Ergebnis, dass ohne topische Antibiotika eine niedrige Inzidenz der Endolphthalmitis nach intravitrealen Injektionen erreicht werden kann. (bs)

Autoren: Bhavsar AR, Sandler DR. Studie: Eliminating antibiotic prophylaxis for intravitreal injections: a consecutive series of 18,839 injections by a single surgeon. Quelle: Retina. 2015 Apr;35(4):783-8. doi: 10.1097/IAE.0000000000000392. Web: http://journals.lww.com/retinajournal/pages/articleviewer.aspx?year=2015&issue=04000&article=00024&type=abstract.