Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

„Treat and Extend“-Regime für Anti-VEGF-Therapie bei nAMD zeigt gute Ergebnisse im klinischen Routinebetrieb

MEDICAL RETINA Parramatta – mechentel news – Die Autoren um Jennifer J. Arnold aus verschiedenen ophthalmologischen Einrichtungen in ganz Australien sowie aus dem Universitätsspital Zürich berichten über Ergebnisse einer 24-monatigen Anti-VEGF-Therapie (anti-vascular endothelial growth factor therapy) bei nicht vorbehandelten Augen mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD), bei der in der klinischen Routine ein bestimmtes Behandlungs- und Behandlungsverlängerungs-Schema („Treat and Extend“)zur Anwendung kam. In diese Datenbank-basierte Beobachtungsstudie wurden nicht vorbehandelte Augen aufgenommen, die in der klinischen Routine wegen nAMD überwiegend mit Ranibizumab nach einem Treat and Extend-Schema therapiert wurden, welches im Beobachtungsregister der „Fight Retinal Blindness“ Studiengruppe nachzuverfolgen war. Aus diesem Register wurde eine Kohorte von Augen extrahiert, die durch Fachärzte ausschliesslich nach einem Treat and Extend-Schema behandelt worden waren. Das Hauptzielkriterium war die Veränderung der Sehschärfe (visual acuity, VA) nach 2 Jahren sowie die Anzahl der Injektionen und Besuche der Patienten. Insgesamt wurden die Daten von 1198 Augen von 1011 Patienten ausgewertet, die zwischen Januar 2007 und Dezember 2012 wegen einer nicht-vorbehandelten nAMD eine anti-VEGF-Therapie nach einem Treat and Extend-Schema erhalten hatten und über 24 Monate nachbeobachtet worden waren. Die durchschnittliche VA stieg um +5,3 logMAR (logarithm of the minimum angle of resolution) Buchstaben von 56,5 Buchstaben (20/80+1) bei der Erstuntersuchung auf 61,8 (20/60+2) Buchstaben nach 24 Monaten. Die durchschnittliche Sehschärfe verbesserte sich zunehmend und die Anzahl der Injektionen stieg mit der Zeit an von +2,7 Buchstaben, bei Augen, die ab 2007 behandelt wurden und im Durchschnitt 9,7 Injektionen in zwei Jahren erhalten hatten, auf +7,8 Buchstaben, bei Augen, welche ab 2012 therapiert wurden und im Durchschnitt 14,2 Injektionen in zwei Jahren erhielten. Der Anteil der Augen mit einer VA >20/40 stieg von 27% zu Beginn der Therapie auf 45% nach 24 Monaten; der Anteil mit einem Visus von <20/200 blieb unverändert (13% initial, 11% nach 24 Monaten). Von den in diese Studie aufgenommenen Augen konnte bei 90,5% ein Visusverlust von ≥ 15 Buchstaben vermieden werden. Der Gesamtdurchschnitt der Anzahl der Injektionen betrug 13,0 in 24 Monaten, 7,5 Injektionen im ersten und 5,5 im zweiten Jahr bei insgesamt durchschnittlich 14,8 Klinikbesuchen. Wie die Autoren in der April-Ausgabe 2015 des Fachjournals Ophthalmology schreiben, weisen diese Daten darauf hin, dass für Augen, die in der klinischen Routine nach einem „Treat and Extend“-Schema behandelt werden, bei gleichzeitiger Abnahme der Belastung durch therapeutische Eingriffe und Klinikbesuche ein gutes visuelles Ergebnis erreicht werden kann. (bs)

Autoren: Arnold JJ, Campain A, Barthelmes D, Simpson JM, Guymer RH, Hunyor AP, McAllister IL, Essex RW, Morlet N, Gillies MC; Fight Retinal Blindness Study Group. Korrespondenz: Daniel Barthelmes, MD, PhD, Department of Ophthalmology University Hospital Zurich, Frauenklinikstrasse 24, 8091 Zurich, Switzerland. E-Mail: daniel.barthelmes@usz.ch. Studie: Two-Year Outcomes of „Treat and Extend“ Intravitreal Therapy for Neovascular Age-Related Macular Degeneration. Quelle: Ophthalmology. 2015 Apr 4. pii: S0161-6420(15)00124-4. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.02.009. [Epub ahead of print] Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2815%2900124-4/abstract.