Unterkorrektur des Astigmatismus von höchstens drei Dioptrien durch limbale relaxierende Inzisionen bei Katarakt-Behandlung
CATARACT & CORNEA – Mongkok – mechentel news – In einer prospektiven Studie verglichen die Forscher um Lam et al. von der Ophthalmologischen Abteilung der Hong Konger Augenklinik in Mongkok Visusergebnisse von asphärischer torischer intraokularer Linsen-(IOL-)Implantierung mit limbalen relaxierenden Inzisionen (LRI), um sowohl gleichzeitig vorhandenen altersabhängigen Katarakt als auch kornealen Astigmatismus zu behandeln. Beide Verfahren kombiniert mit einer Phakoemulsifikation waren effektiv in der Korrektur des Astigmatismus bei einer Fehlsichtigkeit von höchstens drei Dioptrien (D), wobei die LRI dazu neigte, den Astigmatismus unterzukorrigieren. Es wurden 60 Augen von 60 Patienten mit optisch-erheblichem Katarakt und gleichzeitigem kornealen Astigmatismus von höchstens 3 D untersucht. Bei all diesen Patienten wurden Phakoemulsifikationen randomisiert entweder mit asphärischen torischen IOL oder asphärischen monofokalen IOL kombiniert mit LRI durchgeführt. Die bedeutendsten Ergebnismessungen umfassten drei Monate postoperativ unkorrigierte Sehschärfe (Uncorrected visual acuity, UCVA), Kontrastempfindlichkeit, Drehstabilität der torischen IOL und eine Brillenunabhängigkeit. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Daten im Juni in der britischen Fachzeitschrift für Ophthalmologie und erhielten in beiden Gruppen signifikant bessere postoperative UCVAs, Kontrastempfindlichkeiten sowie refraktäre Astigmatismen verglichen mit den Werten vor der Behandlung (p ≤ 0,001). Dabei traten für diese Parameter keine signifikanten Unterschiede zwischen der LRI- oder der torischen IOL-Gruppe auf (p ≥ 0,119). Sowohl nach einem als auch drei Monate nach der Operation bedurften jedoch in der torischen Gruppe prozentual weniger Augen einer Brille verglichen mit der LRI-Gruppe (p ≤ 0,030). Eine Fehlkorrektur der IOL wurde in der torischen IOL-Gruppe bei drei Augen festgestellt (durchschnittliche Abweichung 7,67 ± 4,04°). Mittels Vektoranalyse wurde eher eine negative Abweichung (Mangitude of error, ME) in der LRI-Gruppe gesehen, was für eine Unterkorrektur spricht, wohingegen der ME in der torischen Gruppe annähernd bei null lag.(ut)
Autoren: Lam DK, Chow VW, Ye C, Ng PK, Wang Z, Jhanji V. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, Hong Kong Eye Hospital, Mongkok, Kowloon, Hong Kong SAR. Studie: Comparative evaluation of aspheric toric intraocular lens implantation and limbal relaxing incisions in eyes with cataracts and ≤3 dioptres of astigmatism. Quelle: Br J Ophthalmol. 2015 Jun 18. pii: bjophthalmol-2014-306587. doi: 10.1136/bjophthalmol-2014-306587. http://bjo.bmj.com/content/early/2015/06/18/bjophthalmol-2014-306587.long