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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Gute Langzeitergebnisse der anti-VEGF-Therapie bei neovaskulärer AMD

MEDICAL RETINA – Sydney – mechentel news – Aus Australien wird eine Untersuchung zu den Langzeitergebnissen bei Augen mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (AMD) nach Beginn einer Therapie mit Inhibitoren des endothelialen Wachstumsfaktors (vascular endothelial growth factor, VEGF) vor mindestens 5 Jahren vorgelegt. Die datenbankbasierte Beobachtungsstudie wurde von Mark C. Gilles et al. am The Save Sight Institute der Sydney Medical School an der University of Sydney in Australien durchgeführt. Zuvor nicht behandelte Augen mit neovaskulärer AMD, die im Ergebnisregister der Fight Retinal Blindness Study Group nachverfolgt wurden und mindestens eine anti-VEGF-Injektion erhalten hatten, wurden in die Auswertung aufgenommen. Lokal gewichtete Streudiagramm-Glättungskurven wurden zur Darstellung der Visus-Ergebnisse (visual acuity, VA) verwendet. Die Hauptzielkriterien waren Veränderung der durchschnittlichen VA, Anzahl der Injektionen und Vorstellungen der Patienten vom Beginn der Therapie bis zu 7 Jahre danach. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit aller 1212 identifizierten Augen betrug 53,5 Monate und 549 (45%) waren nach 60 Monaten weiterhin in Überwachung. Die durchschnittliche VA verbesserte sich von 55,1 auf 61,4 Buchstaben nach 6 Monaten und blieb für ungefähr 6 Jahre oberhalb des Ausgangswertes. Nach 7 Jahren lag der durchschnittliche Wert der VA bei den 131 Augen, die noch nachbeobachtet wurden, um 2,6 Buchstaben niedriger als vor der Therapie; 40% hatten eine VA ≥70 (20/40) Buchstaben und 18% eine VA ≤35 Buchstaben (20/200). 40% der Patienten, die vor Therapiebeginn eine 20/40 VA aufwiesen, hatten diese nach 7 Jahren verloren. In 37% einer Untergruppe solcher Augen, die retrospektiv analysiert wurden, wurde eine die Fovea betreffende geographische Atrophie als Ursache der Verlustes von ≥ 10 Buchstaben nach 6,5 Jahren angenommen. Durchschnittlich wurden 6 Injektionen und 9 Arztbesuche innerhalb der ersten 12 Monate erfasst und anschliessend 5 Behandlungen und 7 bis 9 Arztbesuche pro Jahr für die folgenden 7 Jahre. Die Behandlung wurde bei 663 Augen (53%) innerhalb der ersten 5 Jahre unterbrochen. Trotz anfänglicher Verbesserung der Sehkraft, verschlechterte sich die durchschnittliche VA bei diesen Augen um die Zeit, in der die Behandlung unterbrochen wurde, bis hinunter zum Ausgangswert oder darunter. Die Rate schwerer Nebenwirkungen war gering. Die Autoren berichten in der im Juni 2015 in ihrer elektronischen Vorabpublikation beim Fachjournal Ophthalmology über das gute Langzeit-Ergebnis der VEGF-Inhibition bei neovaskulärer AMD, welches ihre Studie zeigte. Die Ergebnisse könnten besser sein als in anderen Studien, da den Patienten mehr Injektionen verabreicht worden seien, möglicherweise durch einen grösseren Anreiz für die Ärzte, die Therapien durchzuführen. Weitere Studien, um festzustellen, wie der Anteil der Augen, die die initiale Verbesserung der VA durch anti-VEGF beibehalten, maximiert werden kann, seien gerechtfertigt. (bs)

Autoren: Gillies MC, Campain A, Barthelmes D, Simpson JM, Arnold JJ, Guymer RH, McAllister IL, Essex RW, Morlet N, Hunyor AP; Fight Retinal Blindness Study Group. Korrespondenz: Daniel Barthelmes, MD, PhD, Department of Ophthalmology, University Hospital Zurich, Frauenklinikstrasse 24 8091 Zurich, Switzerland. E-Mail: daniel.barthelmes@usz.ch. Studie: Long-Term Outcomes of Treatment of Neovascular Age-Related Macular Degeneration: Data from an Observational Study. Quelle: Ophthalmology. 2015 Jun 18. pii: S0161-6420(15)00458-3. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.05.010. [Epub ahead of print] Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(15)00458-3/abstract.