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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Stark beschleunigtes Crosslinking führt zu keiner deutlichen Verbesserung des Keratonus

SURGICAL CORNEA – Bangalore – mechentel news – Der Effekt verschiedener Kollagenvernetzungsverfahren (Crosslink, CXL), im Einsatz gegen progressiven Keratokonus, wurde von Shetty und Kollegen vom Narayana Nethralaya Eye Hospital in Bangalore, Indien, untersucht. Dazu betrachteten die Forscher in einer prospektiven randomisierten Interventionsstudie visuelle, refraktive und tomographische Parameter und verglichen die konventionelle CXL mit verschiedenen beschleunigten Therapieverfahren. Dabei stellte sich heraus, das konventionelle und moderate Bestrahlungsstärken eher eine Verbesserung der betrachteten Parameter bewirkten. In dieser Studie, welche im August im amerikanischen Fachjournal für Ophthalmologie veröffentlicht wurde, wurden 138 Augen von 138 Patienten mit progressivem Keratokonus einer kornealen Kollagenvernetzungbehandlung unterzogen. Die Patienten wurden dazu in vier Gruppen aufgeteilt und gemäß den folgenden Behandlungsverfahren therapiert: Die erste Gruppe erhielt konventionelles Crosslinking (36 Patienten, 3 mW/cm^2 für 30 min) wohingegen die Gruppen II, III und IV ein beschleunigtes Crosslinking-Verfahren erhielten (Gruppe II [36 Patienten]: 9 mW/cm^2 für 10 min; Gruppe III [33 Patienten]: 18 mW/cm^2 für 5 min; Gruppe IV [33 Patienten]: 30 mW/cm^2 für 3 min). Im Studienverlauf wurden nach sechs und zwölf Monaten die Veränderungen des korrigierten Fernvisus (Corrected distance visual acuity, CDVA), des sphärischen Äquivalents (Spherical equivalent, SE), der flachen bzw. steilen Keratometrie, der dünnsten Parymetrie, der Spiegelmikroskopie und die Demarkationslinien dokumentiert. Die Ophthalmologen erhielten eine signifikante Verbesserung der mittleren CDVA und des SE in allen außer der vierten Gruppe (p = 0,15 nach 6 Monaten, p = 0,17 nach 12 Monaten). Die dritte Gruppe (p = 0,01 nach 6 und 12 Monaten) wies dabei die besten Resultate auf. Eine Abflachung der steilen und flachen Keratometrie war im Vergleich zu den anderen Gruppen signifikant in den Gruppen I und II (bei beiden p = 0,01). Allerdings konnten in keiner Gruppe signifikante Unterschiede sowohl in der Pachymetrie als auch in der Spiegelmikroskopie gefunden werden. Die Gruppen I und II wiesen eine gute Demarkationslinie im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen auf. Daraus schlussfolgerten die Forscher, das konventionelle CXL (Gruppe I) und beschleunigte Verfahren mit einer Bestrahlungsstärke von 9 mW/cm^2 (Gruppe II) und 18 mW/cm^2 (Gruppe III) bessere visuelle, refraktive und tomographische Verbesserungen am Ende der Studie nach 12 Monaten bewirkten.(ut)

Autoren: Shetty R, Pahuja NK, Nuijts RM, Ajani A, Jayadev C, Sharma C, Nagaraja H. Korrespondenz: Narayana Nethralaya Eye Hospital, Bangalore, India. Electronic address: harshdr@gmail.com. Studie: Current Protocols of Corneal Collagen Cross-Linking: Visual, Refractive, and Tomographic Outcomes. Quelle: Am J Ophthalmol. 2015 Aug;160(2):243-9. doi: 10.1016/j.ajo.2015.05.019. http://www.ajo.com/article/S0002-9394(15)00304-9/abstract