Niedrigere Strömungsparameter der Spülflüssigkeit erlauben schonendere Phakoemulsifikation beim Hund
Seoul – mechentel news – Ziel der Arbeit von Seonmi Kang et al. aus dem Department of Veterinary Clinical Sciences am College of Veterinary Medicine der Seoul National University in Korea war es, mittels kontrastverstärkter Magnetresonanztomografie die Auswirkungen von Phakoemulsifikationen mit unterschiedlichen Strömungsparametern auf die intraokularen Gewebe zu untersuchen. An 10 Paaren enukleierter Hundeaugen wurde ein Phakoemulsifikation mit Implantation einer Intraokularlinse (IOL) durchgeführt. Die verdünntes MRT-Kontrastmittel enthaltende Spülflüssigkeit wurde an jeweils einem Auge mit einer Flaschenhöhe/einem Vakuumdruck von 50 cm/80 mm Hg (Gruppe L) oder mit 120 cm/ 150 mm Hg am anderen Auge (Gruppe H) verwendet. Eine kontrastverstärkte Magnetresonanztomografie wurde unmittelbar nach Phakoemulsifikation durchgeführt, um auf das Vorhandensein einer anterioren Glaskörpermembranablösung zu untersuchen und das Verhältnis zwischen Leckagevolumen zu Volumen des Glaskörpers (leakage volume-to-vitreous volume ratio, LV/VV%) zu bestimmen. Die Ultraschallzeit, das Volumen der verbrauchten Spüllösung und die Gesamtspülzeit wurden erhoben. Eine anteriore Glaskörpermembranablösung wurde bei sieben der 10 Augen in Gruppe L und in neun der 10 Augen in Gruppe H beobachtet. Flüssigkeitsleckagen in den Glaskörper (LV/VV%) waren in Gruppe H signifikant ausgeprägter als in Gruppe L (p < 0,01). Das Verhältnis LV/VV% korrelierte zudem mit der Gesamtspülzeit in beiden Gruppen (p < 0,05). Das Volumen der Spülflüssigkeit, welches in Gruppe H eingesetzt wurde war signifikant größer als das in Gruppe L verwendete (p < 0,001). Bezüglich der Ultraschallzeit gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Die Autoren stellen somit in der Januar-Ausgabe 2015 der Fachzeitschrift Veterinary Ophthalmology fest, dass niedrige Strömungsparameter zu einer verminderten Flüssigkeitspassage durch die Zonulafasern führen und damit den Flüssigkeitseintritt in den Glaskörper senken. Dieses kann zudem beim Hund durch Senkung der Menge der Spülflüssigkeit während der Phakoemulsifikation zu einer reduzierten operativen Belastung der intraokularen Gewebe führen. (bs)
Autoren: Kang S, Jeong M, Ahn J, Lee E, Kim S, Park S, Yi K, Choi M, Seo K. Korrespondenz: Department of Veterinary Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, Seoul National University, 1 Gwanak-ro, Gwanak-gu, Seoul, 151-742, Korea. E-Mail: kmseo@snu.ac.kr. Studie: Evaluation of fluid leakage into the canine vitreous humor during phacoemulsification using contrast-enhanced magnetic resonance imaging. Quelle: Vet Ophthalmol. 2015 Jan;18(1):13-9. doi: 10.1111/vop.12156. Epub 2014 Feb 18. Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/vop.12156/abstract.