Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei metastatischen Knochenschmerzen zeigen einmalige Infusion von Ibandronat und einmalige Radiatio vergleichbare Ergebnisse

Northwood – mechentel news – Die Autoren um Peter Hoskin vom Mount Vernon Cancer Center in Northwood, UK, berichten über die Radiotherapie-oder-Ibandronat(RIB)-Studie. In einer randomisierten, multizentrischen, nicht verblindeten zweiarmigen Studie wurde die intravenöse Ibandronat-Gabe als Einzelinfusion mit einer Einzeldosis-Radiotherapie bei metastasenbedingten Knochenschmerzen verglichen. Vierhundertsiebzig Prostatakrebs-Patienten mit metastatischen Knochenschmerzen, die für eine lokale Strahlentherapie geeignet waren, wurden in der Nichtunterlegenheitsstudie randomisiert entweder der Radiotherapie (Einzeldosis von 8 Gy) oder der intravenösen Infusion von Ibandronat (6 mg) zugewiesen. Der Schmerz wurde mittels des Brief Pain Inventory zum Ausgangszeitpunkt und nach 4, 8, 12, 26 und 52 Wochen gemessen. Die Veränderung des Schmerzes wurde unter Anwendung der World Health Organization (WHO) Kriterien und des Effective Analgesic Score (EAS) bestimmt; die höchste zulässige Differenz war ± 15%. Patienten, die kein Ansprechen nach 4 Wochen zeigten, wurde eine Behandlung mit der jeweils anderen Methode angeboten. Die Lebensqualität (QoL) wurde zu Beginn der Studie und 4 sowie 12 Wochen später erhoben. Da die Studie mit einem einseitigen Test von 5 % konzipiert war, werden Konfidenzintervalle von 90 % (zweiseitig) für die Unterschiede in der Schmerzveränderung angegeben. Insgesamt unterschied sich die Schmerzveränderung nach 4 und 12 Wochen nicht statistisch signifikant (WHO: -3,7 %; 90% Konfidenzintervall [KI] -12,4 % bis 5,0 % beziehungsweise 6,7%; 90% KI -2,6 bis 16,0%). Die entsprechenden Veränderungen unter Verwendung des EAS lagen bei -7,5 % beziehungsweise -3,5 %. Allerdings wurde eine schnellere initiale Veränderung unter der Radiotherapie beobachtet. In der Gesamtbetrachtung gab es keinen Unterschied in der Toxizität, wenngleich jede Therapiemethode unterschiedliche Nebenwirkungen hatte. QoL war nach 4 und 12 Wochen ähnlich. Die Gesamtüberlebensrate war bei beiden Gruppen ähnlich, war jedoch besser bei den Patienten, die eine erneute Behandlung hatten gegenüber denen, die keine weitere erhielten. In der Oktober-Ausgabe 2015 des Journal of the National Cancer Institute äussern sich die Autoren dahingehend, dass Ibandronat in Erwägung gezogen werden könnte, wenn Radiotherapie nicht zur Verfügung stünde, da eine Einzelinfusion von Ibandronat bei metastatischen Knochenschmerzen ein vergleichbares Ergebnis wie eine Einzeldosis-Radiotherapie gezeigt habe. (bs)

Autoren: Hoskin P1, Sundar S2, Reczko K2, Forsyth S2, Mithal N2, Sizer B2, Bloomfield D2, Upadhyay S2, Wilson P2, Kirkwood A2, Stratford M2, Jitlal M2, Hackshaw A2. Korrespondenz: Peter Hoskin, Mount Vernon Cancer Center, Rickmansworth Road, Northwood, Middlesex HA6 2RN, United Kingdom. E-Mail: peterhoskin@nhs.net. Studie: A Multicenter Randomized Trial of Ibandronate Compared With Single-Dose Radiotherapy for Localized Metastatic Bone Pain in Prostate Cancer. Quelle: J Natl Cancer Inst. 2015 Aug 4;107(10). pii: djv197. doi: 10.1093/jnci/djv197. Print 2015 Oct. Web: http://jnci.oxfordjournals.org/content/107/10/djv197.abstract.