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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei idiopathischer intrakranieller Hypertension können Acetazolamid und Gewichtsabnahme das Papillenödem deutlich reduzieren

NEUROOPHTHA USA – mechentel news – Die Idiopathic Intracranial Hypertension Treatment Trial (IIHTT) verglich den Effekt von Acetazolamid und Gewichtsmanagement gegenüber Placebo und Gewichtsmanagement bei Augen mit einem geringen Sehverlust. Die Mitglieder des Optical Coherence Tomography Substudy Kommitees legen eine Arbeit zur Therapiewirksamkeit vor, wenn Messungen des Papillenödems durch Spektral-Domänen Optische Kohärenztomographie (SD-OCT) erfolgten. In die randomisierte doppelblinde kontrollierte klinische Studie zu Acetazolamid und Gewichtsmanagement gegenüber Placebo und Gewichtsmanagement waren Patienten mit leichten Gesichtsfeldausfällen und zuvor unbehandelter idiopathischer intrakranieller Hypertension (IIH) aufgenommen worden. von 165 Probanden erfüllten 89 (43 mit Acetazolamid, 46 mit Placebo behandelt) die IIHTT Aufnahmekriterien. Bei den Patienten wurden eine Perimetrie, ein Grading des Papillenödems (Methode nach Frisén), eine Bestimmung der Hoch- und Niedrigkontrast-Sehschärfe und ein SD-OCT zu Studienbeginn sowie 3 und 6 Monate später durchgeführt. Für die meisten Analysen wurden die Studienergebnisse der Augen (schlechtere perimetrische mittlere Abweichung) genutzt. Als Hauptzielparameter waren die Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFL), die Gesamtdicke der Netzhaut (TRT), das Sehnervvolumen (ONH) und Messungen der retinalen Ganglienzellschicht unter Anwendung dreidimensionaler Segmentierung. Die OCT Ergebnisse zu Studienbeginn waren in beiden Behandlungsgruppen ähnlich. Nach 6 Monaten zeigte die Acetazolamid-Gruppe eine stärkere Reduktion als die Placebo-Gruppe bei der RNFL-Dicke (175 µm gegenüber 89 µm; p = 0,001), der TRT (220 µm gegenüber 113 µm; p = 0,001) und dem ONH-Volumen (4,9 mm³ gegenüber 2,1 mm³, p = 0,001). Die Messergebnisse für RNFL-Dicke (p = 0,01), TRT (p = 0,003) und ONH-Volumen (p = 0,002) zeigten auch geringere Anstiege bei Personen, die seit Studienbeginn 6 % oder mehr an Gewicht verloren hatten. Die Acetazolamid- (3,6 µm) und die Placebo-Gruppe (2,1 µm) zeigten eine geringfügige Verdünnung der RGCL (p = 0,06). Die Messwerte für RNFL-Dicke, TRT und ONH-Volumen wiesen eine mässige Korrelation mit den Frisén-Graden auf (r = 0,48 bis 0,59; p ≤ 0,0001). Die 14 Augen mit einer RGCL-Dicke von weniger als der fünften Perzentile der Kontrollen hatten eine schlechtere perimetrische mittlere Abweichung (p = 0,001) als Studienaugen mit einer RGCL innerhalb der fünften Perzentile oder mehr. Die Autoren kommen in der September-Ausgabe 2015 des Fachjournals Ophthalmology zu dem Schluss, dass bei idiopathischer intrakranieller Hypertension Acetazolamid und Gewichtsmanagement die Messwerte für die Schwellung durch das Papillenödem, wie RNFL-Dicke, die TRT und das ONH-Volumen, wirkungsvoll verbessern. Im Gegensatz zu der starken Korrelation zu Studienbeginn zeigten die OCT-Messungen nach 6 Monaten nur mässige Korrelationen zum Grad des Papillenödems. (bs)

Autoren: Optical Coherence Tomography Substudy Committee; NORDIC Idiopathic Intracranial Hypertension Study Group. Auinger P, Durbin M, Feldon S, Garvin M, Kardon R, Keltner J, Kupersmith M, Sibony P, Plumb K, Wang JK, Werner JS. Korrespondenz: Mark J. Kupersmith, MD, Departments of Neurology and Ophthalmology, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, NORDIC Headquarters, Mount Sinai Roosevelt Hospital, 1000 Tenth Avenue, New York, NY 10019, USA. E-Mail: mkuper@chpnet.org. Studie: Papilledema Outcomes from the Optical Coherence Tomography Substudy of the Idiopathic Intracranial Hypertension Treatment Trial. Quelle: Ophthalmology. 2015 Sep;122(9):1939-45.e2. doi: 10.1016/j.ophtha.2015.06.003. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420%2815%2900549-7/abstract.