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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Integrin-Inhibitor Abituzumab beim Prostata-Ca: Keine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, aber Effekt auf Knochenmetastasen

Ann Arbor – mechentel news – Integrine spielen eine bedeutende Rolle bei der Progression eines Prostatakarzinoms und seiner Knochenmetastasen. Maha Hussain aus der Abteilung für Hematology/Oncology an der University of Michigan in Ann Arbor, USA, und internationale Kollegen untersuchten den Einsatz des pan-αv Integrin-Inhibitors Abituzumab bei chemotherapeutisch nicht vorbehandelten Patienten mit metastasierendem, kastrationsresistenten Prostatakarzinom mit fehlenden oder milden Symptomen. Bei PERSEUS (NCT01360840) handelte es sich um eine randomisierte, doppeltblinde Phase-II-Studie. Männer mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom und radiologischer Progression der Knochenläsionen innerhalb der 28 Tage vor der Randomisierung wurden alle 3 Wochen in Kombination mit einer Luteinizing Hormone-Releasing Hormone(LHRH)-Agonist/Antagonist-Therapie entweder mit 750 mg Abituzumab, 1.500 mg Abituzumab oder Placebo (1:1:1) behandelt. Der primäre Endpunkt was das progressionsfreie Überleben (progression-free survival, PFS). Die Intent-to-treat-Population umfasste 180 Patienten, 60 in jedem Arm. Der primäre Endpunkt PFS unterschied sich nicht signifikant zwischen der Abituzumab-basierten Therapie und Placebo (Abituzumab 750 mg: 3,4 Monate, Hazard Rate 0,89 [0,57 – 1,39]; Abituzumab 1.500 mg: 4,3 Monate, HR 0,81 [0,52 – 1,26]; Placebo: 3,3 Monate). Jedoch war die kumulative Inzidenz progredienter Knochenmetastasierung für bis zu 24 Monate unter Abituzumab niedriger als unter Placebo (kumulative Inzidenz 23,6 % gegenüber 41,1 % nach 6 Monaten; 26,1 % gegenüber 45,4 % nach 12 Monaten). Zweimal wurde ein partielles Ansprechen des Tumors beobachtet (1 mal unter Abituzumab 1.500 mg und 1 mal unter Placebo). Bei annähernd 85 – 90 % der Patienten in den verschiedenen Studienarmen traten während der Behandlung unerwünschte Ereignisse auf (treatment-emergent adverse event, TEAE), die Inzidenz schwerer TEAEs und TEAEs mit tödlichem Ausgang war jedoch in allen drei Armen ähnlich. Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im Februar 2016 beim Fachjournal Clinical Cancer Research zu dem Schluss, dass obwohl das progressionsfreie Überleben nicht signifikant verlängert wurde, Abituzumab eine spezifische Aktivität in Prostatakarzinom-bedingten Knochenläsionen zu haben scheint, welche weiterer Erforschung bedarf. (bs)

Autoren: Hussain M, Le Moulec S, Gimmi C, Bruns R, Straub J, Miller K. Korrespondenz: Maha Hussain, Hematology/Oncology, University of Michigan, 7314 Cancer Center, 1500 East Medical Center Drive, Ann Arbor, MI, 48109-5946, United States. E-Mail: mahahuss@med.umich.edu. Studie: Differential Effect on Bone Lesions of Targeting Integrins: Randomized Phase II Trial of Abituzumab in Patients with Metastatic Castration-resistant Prostate Cancer. Quelle: Clin Cancer Res. 2016 Feb 2. pii: clincanres.2512.2015. [Epub ahead of print] Web: http://clincancerres.aacrjournals.org/content/early/2016/02/02/1078-0432.CCR-15-2512.abstract.