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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kombinierte Ganzkörper-PET/CT sensitives Verfahren zur Diagnostik bei orbitalen Tumormassen

TUMOR München – mechentel news – Bei Patienten mit sekundären und primären intraorbitalen Tumoren untersuchten Annemarie Klingenstein et al. an der Ludwig-Maximilians-Universität München die klinischen und radiologischen Ergebnisse der kombinierten Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT). 14 Erwachsene mit sekundären Tumoren und ein Kind mit primärer orbitaler Tumormasse erhielten eine kombinierte Ganzkörper-PET/CT. Angewandte radiopharmazeutische Tracer waren 18F-Fluorodeoxyglucose, 18F-Fluoroethylcholin (FEC) und 68Ga-DOTATATE. Histopathologische und/oder alle konventionellen radiologischen Befunde sowie der klinische Verlauf dienten als Referenzstandard. Für die Analyse wurden deskriptive Statistik und der Exakte Fisher-Test verwendet. PET/CT erkannte alle Orbitalmassen. Alle 15 Patienten hatten maligne Erkrankungen. Lokale Knocheninfiltrationen wurden korrekt bei 11 Patienten identifiziert. Lymphknotenmetastasen fanden sich bei zwei von acht Patienten (25%) mit haematogenen orbitalen Metastasen und bei fünf von sechs Patienten (83%) mit infiltrativem Karzinom (p = 0,05). Bei allen acht Patienten, die unter orbitaler Metastasierung litten, waren weitere Fernmetastasen vorhanden, jedoch wies nur ein Patient mit infiltrativem Karzinom (17%) eine disseminierte Erkrankung auf (p = 0,003). Bei einem der Fälle mit Metastasierung schloss PET/CT nach durchgeführter Strahlentherapie vitales orbitales Tumorgewebe aus. Bei einem anderen Patienten, der an Prostatakrebs litt, wurde ein Lokalrezidiv nachgewiesen. Die Autoren halten in der elektronischen Vorabpublikation im Januar 2016 beim British Journal of Ophthalmology fest, dass die kombinierte PET/CT ein sensitives Verfahren zur Entdeckung und Lokalisation orbitaler Massen ist, welches sowohl die Bewertung der Morphologie als auch des Zellmetabolismus erlaubt. Wenn lymphatische Metastasen zu vermuten sind, sollte eine detaillierte Abbildung des Kopf- und Halsbereiches mit einem kleinen Sichtfeld durchgeführt werden. Da eine metastatische Beteiligung der Orbita mit einer fortgeschrittenen Erkrankung assoziiert ist, sollte der Schwerpunkt auf eine Ganzkörperuntersuchung gelegt werden, um ein Staging dieser Patienten durchzuführen. Verschiedene radiopharmazeutische Tracer können angewandt werden, um den Ursprung der orbitalen Metastasen zu erkennen.

Autoren: Klingenstein A, Mueller-Lisse GU, Haug AR, Garip-Kuebler A, Miller CV, Hintschich CR. Korrespondenz: Dr Annemarie Klingenstein, Ludwig-Maximilians-University, Department of Ophthalmology, Klinikum der Universität München, Campus Innenstadt, Mathildenstrasse 8, Munich D-80336, Germany. E-Mail: Annemarie.Klingenstein@med.uni-muenchen.de. Studie: Combined positron emission tomography/computed tomography (PET/CT) for imaging of orbital tumours and tumours extending into the orbit. Quelle: Br J Ophthalmol. 2016 Jan 14. pii: bjophthalmol-2015-307988. doi: 10.1136/bjophthalmol-2015-307988. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2016/01/22/bjophthalmol-2015-307988.abstract.