Laser-Photolyse im ex vivo Modell vielversprechend zur Prävention posteriorer Kapseltrübung

CATARACT Linz – mechentel news – Am Ars Ophthalmica Study Center der Augenabteilung des Allgemeinen Krankenhauses Linz, Med Campus III des Kepler Universitätsklinikums sowie an der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchten die Autoren um Nikolaus Luft die Effektivität eines Laser-Photolyse(LP)-Systems zur Prävention posteriorer Kapseltrübung (posterior capsule opacification, PCO). In einem humanen ex vivo PCO-Modell führten sie eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Laborstudie durch. Bei insgesamt 28 menschlichen Spenderaugen wurde eine extrakapsuläre Kataraktextraktion durchgeführt und anschliessend ein Kapselspannring (capsular tension ring, CTR) implantiert. Diese Spenderaugen erhielten eine LP-Behandlung des Kapselsack-Fornix und der vorderen Kapsel von 180 oder 360 Grad, die kontralateralen Augen dienten demgegenüber als Kontrollgruppe. Während einer dreimonatigen Inkubation wurde das Wachstum von Linsen-Epithelzellen (lens epithelial cell, LEC) auf der hinteren Kapsel objektiv bestimmt. Die mittlere Zeitspanne, bis sich eine vollständige Monolayer-LEC-Schicht auf der posterioren Kapsel entwickelt hatte, betrug 8,2 Tage ± 1,2 (Standardabweichung) bei den Kontrollaugen und 9,4 Tage ± 1,1 bei Augen mit einer 180-Grad LP-Behandlung (p = 0,042). Augen mit einer 360-Grad-Behandlung zeigten während des gesamten Beobachtungszeitraums keine Anzeichen eines Wachstums von LEC oder einer Migration der Zellen auf die hintere Kapsel. Untersuchungen mittels Transmissionslichtmikroskopie zeigten in unbehandelten Bereichen viele restliche LECs auf der vorderen Linsenkapsel, wohingegen sich in den durch LP behandelten Arealen keine verbliebenen LEC nachweisen liessen. Wie die Autoren in der Dezember-Ausgabe 2015 des Journal of Cataract & Refractive Surgery darstellen, zeigt diese Studie die vollständige und anhaltende Prävention einer PCO durch den Einsatz eines Prototyp-Systems der Laser-Photolyse in einem auf einem Kapselspannring beruhenden humanen ex vivo Modell. Das Laserpolieren habe das Potential zu einem erfolgreichen chirurgischen Verfahren zur Prävention einer posterioren Kapseltrübung zu werden. (bs)

Autoren: Luft N, Kreutzer TC, Dirisamer M, Priglinger CS, Burger J, Findl O, Priglinger SG. Korrespondenz: Siegfried G. Priglinger, MD, General Hospital (AKH) Linz, Department of Ophthalmology, Krankenhausstrasse 9, 4020-Linz, Austria. E-Mail: siegfried.priglinger@akh.linz.at. Studie: Evaluation of laser capsule polishing for prevention of posterior capsule opacification in a human ex vivo model. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2015 Dec;41(12):2739-45. doi: 10.1016/j.jcrs.2015.06.039. Web: http://www.jcrsjournal.org/article/S0886-3350%2815%2901193-1/abstract.