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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vektoranalysen zeigen gute Ergebnisse nach Implantation einer torischen IOL bei Katarakt und Astigmatismus

REFRACTIVE Salzburg – mechentel news – Insgesamt drei Zentren aus Österreich (Salzburg) und Spanien (Alicante und San Sebastián) nahmen an dieser prospektiven, interventionellen Fallserienstudie teil. Eva M. Krall aus der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Salzburg und Kollegen bestimmten die Veränderungen des Astigmatismus durch Vektoranalyse sowie der postoperativen refraktiven und visuellen Ergebnisse nach Implantation der monofokalen, asphärischen, bitorischen AT Torbi® 709M Linse (Hersteller: Carl Zeiss AG, Oberkochem, Deutschland). Bei allen Patienten wurden die prä- und die postoperative Sehschärfe, die subjektive und objektive Refraktion sowie mittels Keratoskopie die kornealen Areale untersucht. Bei allen Patienten wurde eine erste postoperative Untersuchung innerhalb der ersten Woche und weitere dann nach 6 und 12 Wochen durchgeführt. Astigmatismus-Veränderungen wurden mit der Methode der Vektoranalyse nach Alpins ausgewertet, basierend auf den drei grundlegenden Vektoren zielinduzierter Astigmatismus (target induced astigmatism, TIA), chirurgisch induzierter Astigmatismus (surgically induced astigmatism, SIA) und Differenzvektor. Die verschiedenen Beziehungen zwischen diesen Vektoren wurden berechnet und lieferten eine umfassende Beschreibung der erreichten Korrektur des Astigmatismus. Insgesamt wurden 88 Augen (71 Patienten) eingeschlossen. Postoperativ war der refraktive Zylinderwert, in Übereinstimmung mit der visuellen Verbesserung, signifikant reduziert (p < 0,001). Bei der letzten Nachuntersuchung war das mittlere Ausmass des SIA-Vektors (2,54 Dioptrien [D] ± 1,21 [Standardabweichung]) geringfügig höher als das mittlere Ausmass des TIA Vektors (2,37 ± 1,15 D). Der durchschnittliche Differenzvektor lag bei 0,46 ± 0,46 D, das mittlere Fehlerausmass bei 0,16 ± 0,46 D und der mittlere Korrekturindex wurde mit 1,09 ± 0,21 bestimmt, was sämtlich auf eine minimale Überkorrektur nach 3 Monaten hinwies, die über den Nachbeobachtungszeitraum stabil blieb. Die Autoren fassen in der April-Ausgabe 2015 des Journal of Cataract & Refractive Surgery zusammen, dass die Implantation dieser torischen IOL zur Behandlung von Augen mit Katarakt in Kombination mit einem vorbestehenden regulären kornealen Astigmatismus über einen kurzen Nachbeobachtungszeitraum sicher und effektiv war. (bs)

Autoren: Krall EM, Arlt EM, Hohensinn M, Moussa S, Jell G, Alió JL, Plaza-Puche AB, Bascaran L, Mendicute J, Grabner G, Dexl AK. Korrespondenz: Alois K. Dexl, MD, MSc, Department of Ophthalmology, Paracelsus Medical University, Müllner Hauptstrasse 48, A-5020 Salzburg, Austria. E-Mail: a.dexl@salk.at. Studie: Vector analysis of astigmatism correction after toric intraocular lens implantation. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2015 Apr;41(4):790-9. doi: 10.1016/j.jcrs.2014.07.038. Web: http://www.jcrsjournal.org/article/S0886-3350%2815%2900162-5/abstract.