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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kammerwasser-Fehlleitungs-Syndrom bei Katzen: Wenn medikamentös ausgereizt, kann chirurgische Therapie erfolgversprechend sein

El Cerrito – mechentel news – Die Autorinnen Rosalie M. Atkins, Micki D. Armour und Jennifer A. Hyman aus „Eye Care for Animals“-Einrichtungen in den USA berichten retrospektiv über die Ergebnisse einer Fallserie von Katzen, die wegen eines Kammerwasser-Fehlleitungs-Syndroms (aqueous humor misdirection syndrome) zwischen 1. Januar 2006 und 1. Januar 2013 chirurgisch behandelt wurden. Die Charakteristika der Tiere, die medizinische Therapie, die betroffenen Augen, der Intraokulardruck vor und nach der chirurgischen Intervention, die Art des chirurgischen Eingriffs, postoperative Komplikationen und der visuelle Status wurden erhoben. Sieben Katzen (neun Augen) erfüllten die Einschlusskriterien. Sechs der sieben Katzen waren weiblich und bei fünf der sieben Katzen wurde das Kammerwasser-Fehlleitungs-Syndrom beidseitig diagnostiziert. Es wurden drei chirurgische Vorgehensweisen ausgewertet: (1) Phakoemulsifikation und posteriore Kapsulorhexis, (2) Phakoemulsifikation, posteriore Kapsulorhexis und anteriore Vitrektomie sowie (3) Phakoemulsifikation, posteriore Kapsulorhexis, anteriore Vitrektomie und Endozyklophotokoagulation. Das Durchschnittsalter bei Diagnosestellung lag bei 12,9 Jahren. Sieben der neun Augen wiesen während der ersten 6 Monate postoperativ einen beherrschten Intraokulardruck (≤ 25 mm Hg) auf. Alle Katzen konnten nach einem Jahr bei beherrschbarer intraokularer Entzündung sehen; ein Auge zeigte jedoch einen erhöhten intraokularen Druck. Alle Katzen standen postoperativ unter anhaltender topischer antiglaukomatöser und antiinflammatorischer Medikation, wobei die durchschnittliche Anzahl der Tropfen pro Tag von 3,9 Tropfen/Tag vor der chirurgischen Therapie auf 2,2 Tropfen/Tag postoperativ abnahm. Die Autorinnen halten in ihrer elektronischen Vorabpublikation beim Fachjournal Veterinary Ophthalmology im März 2016 fest, dass beim Kammerwasser-Fehlleitungs-Syndrom bei Katzen ein chirurgisches Vorgehen eine praktikable Möglichkeit darstellt, den visuellen und normotensiven Status bei Katzen zu erhalten, bei denen der Intraokulardruck nicht länger erfolgreich medikamentös beherrschbar ist.(bs)

Autoren: Atkins RM, Armour MD, Hyman JA. Korrespondenz: R. M. Atkins, Eye Care for Animals, El Cerrito, CA, USA. E-Mail: ratkins@eyecareforanimals.com. Studie: Surgical outcome of cats treated for aqueous humor misdirection syndrome: a case series. Quelle: Vet Ophthalmol. 2016 Mar 21. doi: 10.1111/vop.12377. [Epub ahead of print] Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/vop.12377/abstract.