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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Onkologisches Ergebnis nach Nachresektion bei pT1G3 Blasenkarzinom vom histologischen Muskelnachweis der primären TUR-B abhängig

Turin – mechentel news – Ein internationales Autorenteam unter Federführung von Paolo Gontero aus der Urologischen Klinik der Città della Salute e della Scienza di Torino der University of Studies of Turin in Italien ging der Frage nach, ob bei einer wiederholten transurethralen Resektion (TUR) bei Patienten mit einem T1-high-grade(HG)/Grad 3 (G3) Blasenkarzinom das Vorhandensein oder das Nicht-Vorhandensein von Muskelgewebe bei der ersten TUR einen Unterschied hinsichtlich Rezidiv, Progression, krebsspezifischem und Gesamt-Überleben macht. In einer grossen retrospektiven multizentrischen Kohorte von 2451 Patienten mit T1-HG/G3, die zunächst mit Bacillus Calmette-Guérin behandelt worden waren, hatten 935 (38 %) eine Re-TUR. Entsprechend dem Vorhandensein oder dem Nicht-Vorhandensein von Muskelgewebe in den Gewebsproben der ersten TUR wurden die Patienten in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 (kein Muskel, keine Re-TUR), Gruppe 2 (kein Muskel, Re-TUR), Gruppe 3 (Muskel, keine Re-TUR) und Gruppe 4 (Muskel, Re-TUR). Die klinischen Ergebnisse wurden zwischen den vier Gruppen verglichen. Die Re-TUR hatte nur dann einen positiven Einfluss auf Rezidivierung, Progression, krebsspezifisches und Gesamt-Überleben, wenn kein Muskelgewebe in der Gewebeprobe der ersten TUR vorhanden war. Bereinigt um die wichtigsten prognostischen Faktoren, hat die Re-TUR bei Nicht-Vorhandensein von Muskelgewebe eine grenzwertig signifikante Auswirkung auf die Zeitspanne bis zum Rezidiv (Hazard Ratio [HR] 0,67; p = 0,08), Progression (HR 0,46; p = 0,06), krebsspezifisches Überleben (HR 0,31; p = 0,07) und Gesamtüberleben (HR 0,48; p = 0,05). Die Re-TUR bei Anwesenheit von Muskelgewebe in der ersten TUR-Probe verbesserte für keinen Endpunkt das Ergebnis. Wie die Autoren in der Juli-Ausgabe 2016 im British Journal of Urology schreiben, legt diese retrospektive Analyse nahe, dass eine Re-TUR bei Patienten mit T1-HG/G3 nicht erforderlich sein könnte, wenn Muskel in der Gewebeprobe der primären TUR vorhanden war. (bs)

Autoren: Gontero P, Sylvester R, Pisano F, Joniau S, Oderda M, Serretta V, Larré S, Di Stasi S, Van Rhijn B, Witjes AJ, Grotenhuis AJ, Colombo R, Briganti A, Babjuk M, Soukup V, Malmström PU, Irani J, Malats N, Baniel J, Mano R, Cai T, Cha EK, Ardelt P, Vakarakis J, Bartoletti R, Dalbagni G, Shariat SF, Xylinas E, Karnes RJ, Palou J. Korrespondenz: Paolo Gontero, Division of Urology, Department of Surgical Sciences, Città della Salute e della Scienza di Torino, C.so Bramante 88/90, 10126 Turin, Italy. E-Mail: paolo.gontero@unito.it. Studie: The impact of re-transurethral resection on clinical outcomes in a large multicentre cohort of patients with T1 high-grade/Grade 3 bladder cancer treated with bacille Calmette-Guérin. Quelle: BJU Int. 2016 Jul;118(1):44-52. doi: 10.1111/bju.13354. Web: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bju.13354/abstract.