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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Ankündigung einer Studie zum Einsatz von Exenatid in der Therapie der Hyperglykämie beim akuten ischämischen Schlaganfall

Sydney – mechentel news – Beim akuten ischämischen Schlaganfall (AIS) sind sowohl Hyperglykämie als auch Hypoglykämie mit einer gesteigerten Infarktgröße und schlechteren funktionellen Ergebnissen verbunden. Daher sind Behandlungsstrategien, welche die Normoglykämie während des Schlaganfalls erhalten können, klinisch bedeutsam. Analoga des Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1), einschließlich Exenatid, werden routinemäßig bei der Behandlung einer Hyperglykämie bei Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt. Daten über die Nützlichkeit dieser Substanzklasse bei der Behandlung erhöhter Glukosespiegel bei AIS sind jedoch rar. Aufgrund ihres glukoseabhängigen Wirkmechanismus sind GLP-1-Analoga mit einem niedrigen Risiko für Hypoglykämien verbunden, was einen Vorteil gegenüber intensiver Insulintherapie in der akuten Behandlung einer Hyperglykämie unter diesen Gegebenheiten darstellen könnte. Die Autoren Rachel T. McGrath et al. aus dem Department of Diabetes, Endocrinology and Metabolism am Royal North Shore Hospital in Sydney im Bundesstaat New South Wales, Australien, entwickelten eine Studie zur kurzfristigen Exenatid-Therapie bei akutem ischämischen Schlaganfall als eine randomisierte, Open-Label-, Parallelgruppen-Pilotstudie, um die Effektivität von Exenatid bei der Absenkung von Glukosespiegeln im Blut bei Patienten mit Hyperglykämie während eines AIS zu untersuchen. Insgesamt sollen 30 Patienten, die mit AIS und einem Blutzuckerspiegel > 10 mmol/L aufgenommen werden, randomisiert entweder die Standardtherapie (Insulin intravenös) oder Exenatid intravenös für bis zu 72 Stunden erhalten. Die auszuwertenden Zielparameter umfassen die Blutzuckerspiegel innerhalb des Zielbereichs (5 – 10 mmol/L), die Inzidenz von Hypoglykämie und die Durchführbarkeit einer intravenösen Verabreichung von Exenatid bei dieser Patientenpopulation. Eine Nachuntersuchung nach 3 Monaten wird die Auswertung neurologischer Ereignisse nach dem Schlaganfall ermöglichen. Die Studie wurde durch das lokale Institutional Review Board (Northern Sydney Local Health District Human Research Ethics Committee) genehmigt und ist unter der Trial Registration Nummer ACTRN12614001189617 registriert. Die Ergebnisse der Studie werde durch Präsentationen auf wissenschaftlichen Konferenzen und durch Publikation in Peer-reviewten Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Die Autoren fassen in der Februar-Ausgabe 2016 des British Medical Journal Open zusammen: Da GLP-1-Analoga erhöhte Glukosespiegel erfordern, um ihre Insulin-verstärkende Aktivität entfalten zu können, könnte der Einsatz von Exenatid bei der Behandlung einer Hyperglykämie während eines akuten ischämischen Schlaganfalls die Inzidenz von Hypoglykämien verringern und dabei auf lange Sicht einen Vorteil hinsichtlich Morbidität und Mortalität für die Patienten bieten. (bs)

Autoren: McGrath RT, Hocking SL, Priglinger M, Day S, Herkes GK, Krause M, Fulcher GR. Korrespondenz: Dr Rachel McGrath, Department of Diabetes, Endocrinology and Metabolism, Royal North Shore Hospital, Sydney, New South Wales, Australia. E-Mail: Rachel.McGrath@health.nsw.gov.au. Studie: Rationale and design of Short-Term EXenatide therapy in Acute ischaemic Stroke (STEXAS): a randomised, open-label, parallel-group study. Quelle: BMJ Open. 2016 Feb 24;6(2):e008203. doi: 10.1136/bmjopen-2015-008203. Web: http://bmjopen.bmj.com/content/6/2/e008203.abstract.