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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Entwicklung des Drusenvolumens bei AMD lässt sich durch kubische Funktion beschreiben und erlaubt Vorhersagen zum Progressionsrisiko

MEDICAL RETINA Wien – mechentel news – An der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der Medizinischen Universität Wien, Österreich, quantifizierten Ferdinand G. Schlanitz et al. die Änderungen des Drusenvolumens über die Zeit und gingen dem prognostischen Wert dieser Daten für die individuelle Risikobewertung nach. An der Augenklinik der Medizinischen Universität Wien wurde eine prospektive Beobachtungsstudie über ein Minimum von 3 Jahren und ein Maximum von 5 Jahren durchgeführt, wobei Folgeuntersuchungen alle 3 Monate erfolgten. 109 Patienten, die eine frühe oder mittlere altersbedingte Makuladegeneration (AMD) aufwiesen, wurden aufgenommen. Davon vollendeten 30 Patienten die reguläre Nachbeobachtung über mindestens 3 Jahre. 50 Augen der 30 Patienten wurden alle 3 Monate mittels Spektral-Domänen- und Polarisationssensitiver Optischer Kohärenztomographie (OCT) untersucht. Das Drusenvolumen wurde mit einem automatischen Algorithmus gemessen. Die Daten der Untersuchung nach 6 Monaten wurden manuell durch Experten ausgewertet. Die Auswertungen der 24.000 individuellen B-Scans zeigten eine feste Korrelation zwischen manueller und automatischer Aufteilung mit einem anfänglichen mittleren Drusenvolumen von 0,17 mm³. Es zeigte sich, dass die Zunahme des Drusenvolumens in allen Augen vergleichbar war und es konnte ein Modell für die langfristige Entwicklung des Drusenvolumens als eine kubische polynominale Funktion und als R² = 0,955 erstellt werden. Eine spontane Drusenregression wurde in 22 der 50 Augen beobachtet. In dieser Gruppe entwickelten vier Augen eine choriodale Neovaskularisation und drei Augen eine geografische Atrophie. Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im April 2016 beim British Journal of Ophthalmology zu dem Schluss, dass die Zunahme des Drusenvolumens über die Zeit mit einer kubischen Funktion beschrieben werden kann. Eine spontane Rückbildung scheint einer Umwandlung in eine fortgeschrittene AMD voranzugehen. OCT könnte ein viel versprechendes Instrument zur Vorhersage des individuellen Progressionsrisikos von AMD sein. (bs)

Autoren: Schlanitz FG, Baumann B, Kundi M, Sacu S, Baratsits M, Scheschy U, Shahlaee A, Mittermüller TJ, Montuoro A, Roberts P, Pircher M, Hitzenberger CK, Schmidt-Erfurth U. Korrespondenz: Professor Ursula Schmidt-Erfurth, Department of Ophthalmology and Optometry, Medical University of Vienna, Währinger Gürtel 18-20, Vienna 1090, Austria. E-Mail: ursula.schmidt-erfurth@meduniwien.ac.at. Studie: Drusen volume development over time and its relevance to the course of age-related macular degeneration. Quelle: Br J Ophthalmol. 2016 Apr 4. pii: bjophthalmol-2016-308422. doi: 10.1136/bjophthalmol-2016-308422. [Epub ahead of print] Web: http://bjo.bmj.com/content/early/2016/04/04/bjophthalmol-2016-308422.abstract.