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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Makuläre Teleangiektasie Typ 1: OCTA bestätigt Kapillarschwund

MEDICAL RETINA Lausanne – mechentel news – Die Autoren Alexandre Matet et al. aus der Ophthalmologischen Abteilung der Universität Lausanne in der Schweiz, dem Jules-Gonin Eye Hospital, Teil der Stiftung Asile des Aveugles, beschreiben die mikrovaskulären Anomalien und die Kapillardichte bei makulärer Teleangiektasie Typ 1 (MT1) durch Auswertung von Untersuchungen mittels Optischer Kohärenz-Tomographie-Angiographie (OCTA) und stellen diese in Beziehung zu Befunden der Fluoreszenzangiographie (FA). In die beobachtende Fallserie wurden sieben Patienten mit MT1 und 12 altersentsprechende Kontrollpersonen eingeschlossen. Fokale mikrovaskuläre Dilatationen wurden in 3 x 3 mm OCTA- und early-frame FA-Bildern identifiziert. Die OCTA-Bilder wurden ausgewertet, um die allgemeine Kapillardichte nach Abzug der größeren Gefäße und zystoider ödematöser Hohlräume zu bestimmen. Lokale Kapillardichten wurden innerhalb von 100 μm weiten Kreisen um Teleangiektasien berechnet, die über den oberflächlichen (superficial capillary plexus, SCP) und den tiefen (deep, DCP) Kapillarplexus projiziert wurden. Die Ergebnisse wurden in jedem OCTA-Bild mit einer zufälligen Stichprobe von 100-μm-Kreisen verglichen. Die FA-Bilder wurden ausgewertet, um die durchschnittlichen perifovealen interkapillären Bereiche (PIA) zu bestimmen, welche umgekehrt der Kapillardichte entsprechen. In Augen mit MT1 wurden mittels OCTA weniger Teleangiektasien festgestellt als durch FA (p = 0,016), ausschließlich lokalisiert im DCP (p = 0,016). Die Ausdünnung beider Kapillarplexus und abnormale mikrovaskuläre Morphologie wurde durch OCTA besser als durch FA identifiziert. Die allgemeine Kapillardichte in OCTA-Bildern war in MT1-Augen signifikant niedriger als in den gegenseitigen und den Kontroll-Augen: SCP 0,347 gegenüber 0,513 (p = 0,004) und 0,560 (p = 0,0005); DCP 0,357 gegenüber 0,682 (p = 0,016) und 0,672 (p = 0,0005). Die Kapillardichte war um Teleangiektasien herum sowohl im SCP (p = 0,021) als auch im DCP (p = 0,042) signifikant vermindert. Die Kapillardichte des SCP korrelierte umgekehrt proportional mit der mittleren PIA erhoben durch FA (r = -0,94; p = 0,017). Die LogMAR-Sehschärfe korrelierte umgekehrt proportional mit der Kapillardichte im SCP (r = -0,88; p = 0,012) und im DCP (r = -0,79; p = 0,048). Die Autoren kommen somit in der Juli-Ausgabe 2016 des American Journal of Ophthalmology zu dem Ergebnis: Die Optische Kohärenz-Tomographie-Angiographie bestätigt, dass die makuläre Teleangiektasie Typ 1 mit einem allgemeinen und fokalen Kapillarschwund verbunden ist. (bs)

Autoren: Matet A, Daruich A, Dirani A, Ambresin A, Behar-Cohen F. Korrespondenz: Francine Behar-Cohen, Hôpital Ophtalmique Jules-Gonin, Avenue de France 15, CP 133, 1000 Lausanne 7, Switzerland. E-Mail: francine.behar@gmail.com. Studie: Macular Telangiectasia Type 1: Capillary Density and Microvascular Abnormalities Assessed by Optical Coherence Tomography Angiography. Quelle: Am J Ophthalmol. 2016 Jul;167:18-30. doi: 10.1016/j.ajo.2016.04.005. Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394(16)30161-1/abstract.