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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Automatisierte SD-OCT-Bildauswertung weist insbesondere bei der Einteilung in Schweregrade Schwächen bei der Erkennung von intraretinalen Blutungen auf

MEDICAL RETINA – Wien – mechentel news – Marion R. Munk und Kollegen von der ophthalmologischen Abteilung der Medizinischen Universität zu Wien, Österreich, untersuchten intraretinale Blutungen (intraretinal hemorrhage, IRH) mittels Spectral-Domain-optischer Kohärenztomografie (spectral domain optical coherence tomography, SD-OCT). Zunächst wurden die IRH bei BRVO-Patienten (branch retinal vein occlusion, Astvenenthrombose) in SD-OCT-Scans durch einen Auswerter beschrieben, der Farb-Fundusfotografien (CF) und SD-OCT-Bilder mittels angepasster Software vergleicht. Basierend auf dieser etablierten Charakteristik, wurde anschließend das Vorhandensein und der Schweregrad der IRH in SD-OCT-Scans und CF-Bildern durch zwei weitere maskierte Auswerter eingeschätzt und sowohl die Übereinstimmung zwischen den Geräten als auch zwischen den Auswertern beurteilt. Zusätzlich wurde die Fläche der IRH verglichen. Um die 895 einzelne B-Scans von 24 Augen wurden analysiert. Etwa 61 % der SD-OCT-Scans und 46 % der CF-Bilder wurden auf Vorkommen von IRH hin untersucht (Konkordanz: 73 %; Inter-Device-Agreement: k = 0,5). Jedoch war die Übereinstimmung zwischen den Geräten nur mäßig bei der Aufgliederung in die zuvor etablierten Schweregrade der IRH: Dicht (CF: 21,3 % versus SD-OCT: 34,7 %; k = 0,2), flammenartig (CF: 15,5 % versus SD-OCT: 45,5 %; k = 0,3) und punktförmig (CF: 32 % versus SD-OCT: 24,4 %; k = 0,2). Im Gegensatz dazu war die Übereinstimmung zwischen den Auswertern mit k = 0,9 bei den SD-OCT-Scans und k = 0,8 bei den CF-Bildern stark. Die mittlere Fläche der IRH, die durch SD-OCT-Scans entdeckt wurde war signifikant größer als die in den CF-Bildern (SD-OCT: 11,5 ± 4,3 mm^2 versus CF: 8,1 ± 5,5 mm^2, P = 0,008). Die Autoren schlussfolgerten in ihrer im Oktober 2015 in der Fachzeitschrift Current Eye Research veröffentlichten Studie, dass die IRH zwar auf den SD-OCT-Scans erkennbar sind, jedoch die zuvor etablierten Schweregrade nur mäßig mit denen übereinstimmen, die durch die CF-Bilder analysiert wurden.

Autoren: Munk MR, Dunavoelgyi R, Baratsits M, Matt G, Montuoro A, Buehl W, Schmidt-Erfurth U, Sacu S; Macula Study Group. Korrespondenz: Stefan Sacu, Department of Ophthalmology, Medical University of Vienna, Vienna, Austria. Electronic address: stefan.sacu@meduniwien.ac.at. Studie: Detection and Differentiation of Intraretinal Hemorrhage in Spectral Domain Optical Coherence Tomography. Quelle: Curr Eye Res. 2015; 40(10):1046-54. doi: 10.3109/02713683.2014.971931. Epub 2014 Oct 20. Web: http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.3109/02713683.2014.971931?journalCode=icey20.