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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Meta-Analyse eines grossen Datenpools weist auf weltweit zunehmende Prävalenz der Myopie hin

REFRACTIVE Sydney – mechentel news – Myopie ist eine häufige Ursache für Sehverlust, dabei ist die unkorrigierte Kurzsichtigkeit die häufigste Ursache für die Beeinträchtigung der Fernsichtigkeit weltweit. Einzelne Studien zeigen Unterschiede in der Prävalenz der Myopie und der ausgeprägten Myopie zwischen verschiedenen Regionen und ethnischen Gruppen und weiterhin besteht Unsicherheit hinsichtlich einer ansteigenden Prävalenz der Myopie. Die internationalen Autoren aus Australien, Singapur und Südafrika um Brien A. Holden aus dem Brien Holden Vision Institute in Sydney, Australien, führten dazu ein systematisches Review und eine Meta-Analyse zur Prävalenz der Myopie und der ausgeprägten Myopie sowie eine Schätzung zeitlicher Trends zwischen 2000 und 2050 anhand der seit 1995 veröffentlichten Daten durch. Dazu wurden die Primärdaten in Altersgruppen von jeweils 5 Jahren von 0 bis ≥ 100 zusammengeführt, getrennt nach städtischer oder ländlicher Bevölkerung in jedem Land, standardisiert entsprechend den Definitionen für Myopie von -0,50 Dioptrien (D) oder weniger und ausgeprägter Myopie von -5,00 D oder weniger, hochgerechnet auf das Jahr 2010 und dann meta-analysiert innerhalb der Global Burden of Disease (GBD) Regionen. Jede städtische oder ländliche Altersgruppe, zu der Daten in einer GBD-Region fehlten, erhielt Daten aus der ähnlichsten Region. Die Prävalenzdaten wurden mit Urbanisierung- und Populationsdaten aus dem United Nations Population Department (UNPD) kombiniert, um die Prävalenz der Myopie und der ausgeprägten Myopie in jedem Land der Welt zu schätzen. Diese Schätzungen wurden kombiniert mit Schätzungen der Myopie-Veränderungen über die Zeit, welche aus Regressionsanalysen veröffentlichter Nachweise gewonnen wurden, um für jede Dekade von 2000 bis 2050 Hochrechnungen aufzustellen. Insgesamt wurden Daten aus 145 Studien eingeschlossen, die 2,1 Millionen Teilnehmer umfassten. Die Schätzung ergab 1406 Millionen Menschen mit Myopie (22,9 % der Weltbevölkerung; 95 % Konfidenzintervall [KI] 932 – 1932 Millionen [15,2 % – 31,5 %]) und 163 Millionen Menschen mit ausgeprägter Myopie (2,7% der Weltbevölkerung; 95 % KI 86 – 387 Millionen [1,4 % – 6,3 %]) im Jahr 2000. Die Autoren sagen für das Jahr 2050 voraus, dass es 4758 Millionen Menschen mit Myopie (49,8 % der Weltbevölkerung; 95 % KI 3620 – 6056 Millionen [43,4 % – 55,7 %]) und 938 Millionen Menschen mit ausgeprägter Kurzsichtigkeit (9,8 % der Weltbevölkerung; 95 % KI 479 – 2104 [5,7 % -19,4 %]) geben wird. In der Mai-Ausgabe 2016 des Fachjournals Ophthalmology stellen die Autoren dar, dass ihre Schätzungen zur Myopie und ausgeprägten Myopie für den Zeitraum 2000 bis 2050 auf ein deutliches Ansteigen der Prävalenzen weltweit hindeuten, mit entsprechenden Implikationen für die Planungsbehörden, einschliesslich des Umgangs mit und der Prävention von myopiebedingten Augenkomplikationen und Sehverlust bei annähernd 1 Milliarde Menschen mit ausgeprägter Myopie. (bs)

Autoren: Holden BA, Fricke TR, Wilson DA, Jong M, Naidoo KS, Sankaridurg P, Wong TY, Naduvilath TJ, Resnikoff S. Korrespondenz: Kovin S. Naidoo, PhD, Brien Holden Vision Institute, University of New South Wales, Gate 14 Barker Street, Rupert Myers Building, 4th Floor, Kensington, New South Wales 2052, Australia. E-Mail: k.naidoo@brienholdenvision.org. Studie: Global Prevalence of Myopia and High Myopia and Temporal Trends from 2000 through 2050. Quelle: Ophthalmology. 2016 May;123(5):1036-42. doi: 10.1016/j.ophtha.2016.01.006. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(16)00025-7/abstract.