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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bedeutung von Retinaverletzungen im Kindesalter durch Hand-Lasergeräte wahrscheinlich unterschätzt

PEDIATRICS & STRABISM Auckland – mechentel news – Eine Serie von Retinaverletzungen bei Kindern an einem größeren einzelnen ophthalmologischen Zentrum ausgelöst durch Hand-Lasergeräte untersuchten Naz Raoof aus dem Department of Ophthalmology an der University of Auckland in Neuseeland und Kollegen aus London und legten dabei den Schwerpunkt auf mögliche prognostische Faktoren. Die retrospektive Fallserie umfasste sechzehn Kinder (24 Augen) mit Retinaverletzungen durch ein Hand-Lasergerät. Die Fälle wurden im elektronischen Patientenaktensystem identifiziert; die Angaben zum Fall, digitale Fundusaufnahmen und Bilder der Spektral-Domänen Optischen Kohärenztomographie wurden ausgewertet. Das mittlere Alter der betroffenen Kinder betrug 12,7 Jahre (9 – 16 Jahre), davon waren 16 männlich und 4 weiblich. Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 5,4 Monaten (1 bis 23 Monate). Fünf (31 %) Kinder wurden primär als „Verdacht auf Retinadystrophien“ eingeordnet. Die mittlere logMAR-Sehschärfe bei der Vorstellung der Kinder betrug 0,30 (20/40) (-0,20 (20/12,5) bis 1,6 (20/800)). Elf (69 %) Kinder (15 Augen) hatten „leichte“ Verletzungen mit fokaler, auf die Photorezeptoren- und Ellipsoidschicht begrenzter Netzhautstörung. Diese Verletzungen waren mit einer besseren Prognose verbunden, die mittlere Sehschärfe bei der Vorstellung betrug 0,10 (20/25). „Mässige“ Verletzungen fanden sich bei 3 Augen von 2 Kindern; die retinale Störung war auf die äussere Retinaschicht begrenzt, jedoch von eher diffuser als fokaler Art. Drei Patienten (4 Augen) wiesen „schwere“ Verletzungen auf, mit subfovealem Strukturverlust der äusseren Retina und überlagerndem hyperreflektiven Material in den inneren Netzhautschichten. Die Autoren fassen in der elektronischen Vorabpublikation im Augst 2016 beim American Journal of Ophthalmology zusammen, dass Retinaverletzungen durch Hand-Lasergeräte schwierig zu diagnostizieren sein können und wahrscheinlich oft nicht als solche erkannt werden. Den Autoren erscheint es wichtig, dass solche Daten veröffentlicht werden, so dass die Aufsichtsbehörden die Bedeutung der Laser-Retinopathie als einer vermeidbaren Ursache für Sehbehinderungen im Kindesalter erkennen und Maßnahmen zur Minimierung der Häufigkeit und Auswirkung von Laser-Verletzungen ergreifen können. (bs)

Autoren: Raoof N, Bradley P, Theodorou M, Moore AT, Michaelides M. Korrespondenz: Professor Michel Michaelides, Moorfields Eye Hospital NHS Foundation Trust, 162 City Rd, London EC1V 2PD, UK. E-Mail: michel.michaelides@ucl.ac.uk. Studie: The New Pretender: A Large UK Case Series Of Retinal Injuries in Children Secondary to Hand-Held Lasers. Quelle: Am J Ophthalmol. 2016 Aug 30. pii: S0002-9394(16)30415-9. doi: 10.1016/j.ajo.2016.08.027. [Epub ahead of print] Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394(16)30415-9/abstract