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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Eine wiederholte Netzhautablösung führt zu einem höheren Risiko für künftige weitere Ablösungen

SURGICAL RETINA Köln – mechentel news – Am Zentrum für Augenheilkunde der Universitätsklinik Köln, Deutschland, untersuchten Philip Enders et al. die funktionellen und anatomischen Ergebnisse bei Patienten mit einer erneuten Netzhautablösung (retinal redetachment, re-RD), nachdem die primäre rhegmatogene Netzhautablösung operativ versorgt worden war. Dazu wurden die Behandlungsunterlagen von Augen, die in der Klinik zwischen 1999 und 2014 wegen einer re-RD nach operativer Versorgung einer rhegmatogene Netzhautablösung behandelt wurden, retrospektiv ausgewertet. Die Daten umfassten präoperative und postoperative klinische Befunde, Werte der bestkorrigierten Sehschärfe, Angaben zum Vorhandensein und Grad einer proliferativen Vitreoretinopathie, zu den chirurgischen Verfahren und Komplikationsraten. Insgesamt entwickelten 328 Augen von 2.457 eine re-RD (13,3 %). Von diesen 328 Augen hatten 242 Augen (73,8 %) lediglich eine re-RD, wohingegen 86 Augen (26,2 %) zwei oder mehr re-RDs entwickelten. Das sichtbare Vorliegen einer proliferativen Vitreoretinopathie während der ersten Operation eines Re-Detachments erhöhte das Risiko einer erneuten Ablösung mit einem relativen Risikoverhältnis von 1,46 (p = 0,05). Der best-korrigierte Visus verschlechterte sich mit jeder zusätzlichen re-RD (p < 0,001). 237 Augen erhielten mindestens einmal eine Öl-Endotamponade. In 91 Fällen wurde die Öl-Endotamponade langfristig bis zum letzten Follow-up belassen. Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im September 2016 beim Fachjournal Retina zu dem Schluss, dass die multiple re-RD (≥ 2 re-RDs) eine nicht häufige Komplikation nach rhegmatogener Netzhautablösung ist. Nachdem eine erste re-RD aufgetreten ist, verdoppelt sich das Risiko für eine erneute re-RD im Vergleich zum Risiko für eine erste re-RD. Das durchschnittliche funktionelle Ergebnis ist ungünstig, wobei die Vorhersagbarkeit aufgrund des breiten Spektrums individueller postoperativer best-korrigierter Visus-Werte dennoch schwierig ist. (bs)

Autoren: Enders P, Schick T, Schaub F, Kemper C, Fauser S. Korrespondenz: Philip Enders, Department of Ophthalmology, University Hospital of Cologne, Cologne, Germany. Studie: RISK OF MULTIPLE RECURRING RETINAL DETACHMENT AFTER PRIMARY RHEGMATOGENOUS RETINAL DETACHMENT REPAIR. Quelle: Retina. 2016 Sep 15. [Epub ahead of print] Web: http://journals.lww.com/retinajournal/pages/articleviewer.aspx?year=9000&issue=00000&article=97300&type=abstract