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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Anteil der Patienten mit Nebenwirkungen und Dosisreduktion unter Enzalutamid höher als unter Abirateronacetat plus Prednison

PROSTATA Montreal – mechentel news – Die Prognose der Patienten mit metastasierendem, kastrationsresistentem Prostatakarzinom (PC) hat sich mit der Verfügbarkeit von modernen Therapien wie Abirateronacetat plus Prednison (AA+P) oder Enzalutamid (ENZ) verbessert. Allerdings nehmen die Bedenken hinsichtlich Nebenwirkungen wie zentralnervösen Symptomen, Fatigue und Schmerzen zu und können möglicherweise zu Dosisreduktionen oder Therapieunterbrechungen führen. Die Arbeit von Dominic Pilon et al. aus der Analysis Group in Montreal im Bundesstaat Quebec in Kanada untersuchte zentralnervöse Nebenwirkungen, Fatigue, Schmerzen und Massnahmen der Dosisreduktion bei mit AA+P oder mit ENZ behandelten Patienten. Anhand der MarketScan-Datenbanken wurden retrospektive Analysen durchgeführt, in die Patienten aufgenommen wurden, bei denen seit Oktober 2012 mit AA+P oder ENZ begonnen wurde (Indexdatum), die eine mindestens 6-monatige kontinuierliche Anspruchsberechtigung vor dem Indexdatum aufwiesen und bei denen mindestens einmal die Diagnose Prostatakarzinom enthalten war. Die Methode der Inverse Probability of Treatment Weighting (IPTW) wurde angewandt, um zwischen beiden Gruppen beobachtete Confounder zum Ausgangszeitpunkt zu bereinigen. Gewichtete Analysen nach Kaplan-Meier (KM) und proportionale Hazard-Modelle nach Cox wurden verwendet, um das Auftreten von ZNS-Symptomen, Schmerz, Fatigue oder Dosisreduktion (z.B. relative Dosisintensität [RDI] ≤ 80 % und ≤ 85 %) zwischen den Gruppen zu vergleichen. ZNS-, Schmerz- und Fatigue-Symptome wurden bei Patienten ohne ein entsprechendes Ereignis zum Ausgangszeitpunkt erhoben. Insgesamt wurden 2.196 AA+P-Patienten und 807 ENZ-Patienten identifiziert. Die IPTW zeigte ausgeglichene demographische, Komorbiditäts- und Krankheitsmerkmale (AA+P = 1,493 und ENZ = 1,510) zum Ausgangszeitpunkt. Nach 12 Monaten wiesen 30,3 % der Patienten unter AA+P ein Ereignis mit zentralnervöser Symptomatik auf im Vergleich zu 37,5 % der Patienten unter ENZ (p = 0,005). Ähnlich hatten 25,0 % der Patienten unter AA+P ein Fatigue-Geschehen im Vergleich zu 28,6 % der Patienten unter ENZ (p = 0,013). Bei 13,6 % und 20,0 % der Patienten unter AA+P beziehungsweise ENZ wurde eine Dosisreduktion vorgenommen (RDI ≤ 80%; p < 0,001). Die Autoren kommen in ihrer auf dem ASCO Annual Meeting 2016 in Chicago vorgestellten und in Kürze im Journal of Clinical Oncology veröffentlichten Arbeit zu dem Schluss, dass diese nationale Studie zeige, dass Patienten mit einem metastasierenden, kastrationsresistenten Prostatakarzinom eher unter ENZ zentralnervöse Symptome und Fatigue erleiden sowie die Dosierung reduzieren als unter AA+P. (bs)

Autoren: Pilon D, Behl AS, Gozalo L, Emond B, Xiao Y, Lefebvre P, Kane CJ. Korrespondenz: Groupe d’analyse, Ltée, Montréal, QC, Canada. Studie: Assessment of central nervous system (CNS) and dose reduction events in patients treated with abiraterone acetate plus prednisone (AA+P) or enzalutamide (ENZ). Quelle: J Clin Oncol 34, 2016 (suppl; abstr 5078) Web: http://meetinglibrary.asco.org/content/165701-176.