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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei involutivem Ek- und Entropium bessere Ergebnisse mit modifizierter Tarsus-Streifen-Technik

 

LIDS Madrid – mechentel news – José Santiago López-García und Kollegen vom Ophthalmology Service am Hospital Cruz Roja in Madrid und am Hospital Infanta Sofia in San Sebastián de los Reyes, Spanien, bewerteten die Operationsergebnisse bei involutivem Unterlid-Ektropium und -Entropium nach horizontaler Augenlidstraffung durch eine modifizierte Tarsus-Streifen-Technik. In diese prospektive Studie wurden 88 Augenlider mit Ektropium sowie 96 mit Entropium inkludiert. Die Patienten wurden zufällig einer der beiden nachfolgenden Gruppen zugeordnet: Die Kontrollgruppe umfasste 90 Augenlider (46 x Entropium, 44 x Ektropium), die andere Gruppe 94 Augenlider (50 x Entropium, 44 x Ektropium). Die Patienten in der Kontrollgruppe wurden mit einem konventionellen Tarsus-Streifen behandelt, während die Patienten aus der zweiten Gruppe sich der gleichen Operation unterzogen, jedoch mit der Ausnahme, dass jeweils eine unterschiedliche Nahtplatzierung des Tarsus-Streifens bei Patienten mit Ektropium und Entropium angewandt wurde. Im Mittel wurden die Patienten über einen Zeitraum von 5,4 Jahren nachbetreut. Die Laxheit des horizontalen Augenlids sowie die Funktion des Musculus orbicularis und des Unterlidretraktors wurden sowohl vor als auch nach der Operation gemessen. Die Rezidivrate wurde ebenfalls ermittelt. Zu einem erneuten Entropium kam es bei acht Augenlidern (17,4 %), die mittels konventionellem Tarsus-Strip behandelt worden waren, während nur bei zwei Augenlider (4 %) in der Gruppe mit der modifizierten Technik ein Rezidiv auftrat. Ein Ektropiumrezidiv trat lediglich bei einem Augenlid (2,3 %) in der Kontrollgruppe auf. Vor der Operation war bei allen Patienten eine pathologische horizontale Laxheit nachweisbar. Postoperativ verbesserte sich die horizontale-Laxheit in beiden Gruppen -, wobei signifikante Unterschiede bei den Patienten, die mit der modifizierten Technik behandelt worden waren, festgestellt wurden (p = 0,04). Die modifizierte Nahtplatzierung des Tarsus-Streifens, welche in der im November 2016 vorab elektronisch in Graefe’s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology erschienenen Studie beschrieben wird, verbesserte die Stabilität des Unterlids und verhinderte zukünftige Rezidive nach der Operation. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass diese modifizierte Technik sinnvoll sei bei der Behandlung von Patienten mit Entropium und moderater Dysfunktion der Augenlid-Retraktoren ohne andere operative Verfahren. (ut)

Autoren: López-García JS, García-Lozano I, Giménez-Vallejo C, Jiménez B, Sánchez Á, de Juan IE. Korrespondenz: José Santiago López-García, Ophthalmology Service, Hospital Cruz Roja, Avenida Reina Victoria n° 26, 28003, Madrid, Spain. Electronic address: docsantilopez@hotmail.com. Studie: Modified lateral tarsal strip for involutional entropion and ectropion surgery. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2016 Nov 5. [Epub ahead of print]. Web: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-016-3536-2