Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Erneute Plaque-Brachytherapie ist beim Lokalrezidiv eines posterioren uvealen Melanoms eine Alternative zur Enukleation

TUMOR Memphis – mechentel news – Am Hamilton Eye Institute des University of Tennessee Health Science Centers in Memphis, USA, untersuchten Benjamin King et al. die Ergebnisse einer wiederholten episcleralen Plaque-Brachytherapie (EPBT) beim lokal rezidivierenden posterioren uvealen Melanom (PUM) hinsichtlich Überleben, lokaler Beherrschung, Sehschärfe und Erhalt des Auges. In die retrospektive, interventionelle Fallserie wurden 1201 Patienten aus der Institution der Autoren eibezogen, bei denen zwischen 1985 und 2015 als Primärtherapie bei einem posterioren uvealen Melanom eine Jod-125-EPBT durchgeführt worden war. Einschlusskriterien waren eine lokal rezidivierende Erkrankung und eine erneute Behandlung mit Jod-125-EPBT. Die Daten wurden aus den Krankenakten erhoben. Hauptzielparameter waren Sehschärfe und Kaplan-Meier-Schätzungen der Raten des Überlebens, der lokalen Beherrschung des Tumors, der Metastasierung und des Augverlustes über den Zeitraum der Nachbeobachtung. 27 Patienten (13 Männer) erfüllten die Einschlusskriterien der Autoren. Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum ab der ersten Behandlung lag bei 100 Monaten (14 – 365 Monate), wobei die mittlere Zeit bis zum Lokalrezidiv 43 Monate (9 – 185 Monate) betrug. Das mittlere Follow-up nach der Wiederholungstherapie lag bei 47 Monaten (3 – 120 Monate). Der Kaplan-Meier-Schätzer für die lokale Beherrschung des Tumors nach 5 Jahren ergab 77,2 % (95 % Konfidenzintervall [KI] 53,29 – 89,91 %). Alle marginalen Rezidive wurden erfolgreich erneut therapiert, während 6 von 15 Patienten mit einem zentralen Rezidiv im Folgenden eine erneute Rezidivierung erlitten, gefolgt von einer Salvage-EPBT. Die mediane Sehschärfe betrug 20/70 (20/20-Zählfinger bei 1 Fuss (ft) Abstand) zum Zeitpunkt des Rezidivs und nahm auf 20/25-Handbewegung bei der letzten Nachuntersuchung ab. Die Kaplan-Meier-Schätzung für das Fehlen einer metastatischen Erkrankung nach 5 Jahren ergab 78,5 % (95 % KI 54,77 – 90,70 %). Die Autoren kommen daher in der elektronischen Vorabpublikation im Dezember 2016 beim American Journal of Ophthalmology zu dem Schluss, dass bei Patienten mit einem lokal rezidivierenden posterioren uvealen Melanom die wiederholte Jod-125-EPBT eine brauchbare Alternative zur Enukleation darstellt. Sie bietet eine hohe Rate an lokaler Beherrschung des Tumors und eine voraussehbare Abnahme der Sehschärfe. (bs)

Autoren: King B, Morales-Tirado VM, Wynn HG, Gao BT, Ballo MT, Wilson MW. Korrespondenz: Matthew W. Wilson, University of Tennessee Health Sciences Center, 930 Madison Ave, Room 476, Memphis, TN 38163, USA. E-Mail: mwilson5@uthsc.edu Studie: Repeat Episcleral Plaque Brachytherapy: Clinical Outcomes in Patients Treated for Locally Recurrent Posterior Uveal Melanoma. Quelle: Am J Ophthalmol. 2016 Dec 31. pii: S0002-9394(16)30629-8. doi: 10.1016/j.ajo.2016.12.022. [Epub ahead of print] Web: http://www.ajo.com/article/S0002-9394(16)30629-8/abstract