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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Fluoreszenzlebensdauer guter Parameter zur Abschätzung des retinalen Zustands bei CSC

 

MEDICAL RETINA Bern – mechentel news – Das Krankheitsbild der zentralen serösen Chorioretinopathie (CSC) interessierte Forscher um Chantal Dysli aus der Universitätsklinik für Augenheilkunde und dem Departement Klinische Forschung der Universität Bern in der Schweiz. Sie ermittelten die Fluoreszenzlebensdauer bei Patienten mit CSC und versuchten spezifische Charakteristika der Fluoreszenzlebensdauer im Verlauf der Erkrankung zu identifizieren. 47 Teilnehmer wurden in diese Studie aufgenommen. Bei den Patienten mit CSC wurden verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, so Fundusfotografie, Fundus-Autofluoreszenz, optische Kohärenztomographie und Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie (fluorescence lifetime imaging ophthalmoscopy, FLIO), und mit den Ergebnissen altersentsprechender Kontrollpersonen verglichen. Die retinale Autofluoreszenz wurde unter Verwendung eines 473 nm blauen Laserlichtes angeregt und emittiertes Fluoreszenzlicht wurde in 2 verschiedenen Wellenlängenbereichen (498-560 nm und 560-720 nm) nachgewiesen. Darüber hinaus wurden klinische Merkmale, die durchschnittlichen Lebensdauern der retinalen Autofluoreszenz, die Intensität der Autofluoreszenz und die entsprechenden Ergebnisse der Optischen Kohärenztomographie (OCT) analysiert. 35 Patienten mit zentraler seröse Chorioretinopathie mit einer mittleren Sehschärfe von 78 ETDRS-Buchstaben und 12 altersentsprechende Kontrollen wurden eingeschlossen. Im akuten Stadium der CSC waren die retinalen Fluoreszenzlebensdauern um 15 % beziehungsweise 17 % in den jeweiligen Wellenlängenbereichen verkürzt. Die multiple lineare Regressionsanalyse zeigte eine signifikante Abhängigkeit der Fluoreszenzlebensdauer von der Erkrankungsdauer (p < 0,001) und der Akkumulation von Photorezeptor-Aussensegmenten (p = 0,03), hingegen keine Beeinflussung durch das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein subretinaler Flüssigkeit. Verlängerte zentralmakuläre Autofluoreszenzlebensdauern, insbesondere in Augen mit Atrophie des retinalen Pigmentepithels, waren mit geringer Sehschärfe verbunden. Die Autoren stellen aufgrund dieser Ergebnisse in der elektronischen Vorabpublikation im Januar 2017 beim Fachjournal Retina fest, dass Veränderungen der Autofluoreszenzlebensdauer, die bei der zentralen serösen Chorioretinopathie auftreten, spezifische Muster aufweisen, die verwendet werden können, um Störungen der äusseren Netzhautschichten mit einem hohen Grad an statistischer Signifikanz abzuschätzen. (bs)

Autoren: Dysli C, Berger L, Wolf S, Zinkernagel MS. Korrespondenz: Departments of Ophthalmology and Clinical Research, Inselspital, Bern University Hospital, University of Bern, Bern, Switzerland. Studie: FUNDUS AUTOFLUORESCENCE LIFETIMES AND CENTRAL SEROUS CHORIORETINOPATHY. Quelle: Retina. 2017 Jan 17. doi: 10.1097/IAE.0000000000001452. [Epub ahead of print] Web: http://insights.ovid.com/pubmed?pmid=28099314