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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Kein signifikanter Unterschied zwischen zusätzlichem Docetaxel oder Abirateron zur ADT

 

PROSTATE Toronto – mechentel news – In letzter Zeit haben randomisierte klinische Studien den Nutzen von zusätzlichem Docetaxel oder Abirateron zur Androgendeprivationstherapie (ADT) beim hormonnaiven, fortgeschrittenen Prostatakrebs (PCa) untersucht. Ziel der hier vorliegenden Studie aus der Division of Urology am Department of Surgery der University of Toronto, Kanada von Christopher J. D. Wallis et al. war ein systematisches Review und eine Netzwerk-Metaanalyse randomisierter klinischer Studien. Indirekt sollte das Gesamtüberleben für Männer unter Abirateronacetat plus Prednison/Prednisolon und ADT (Abi-ADT) im Vergleich zu Docetaxel mit ADT (Doce-ADT) bei zuvor nicht antihormonell behandeltem Hochrisiko- und metastasiertem Prostatakarzinom bestimmt werden. Die Datenbanken Medline, Embase, Web of Science, Scopus und Clinicaltrials.gov wurden im August 2017 durchsucht. Die Ergebnisse wurden mittels inverser Varianztechnik und Zufallseffektmodellen zusammengefasst. Das Verfahren nach Bucher für den indirekten Therapievergleich wurde angewendet, um Abi-ADT mit Doce-ADT zu vergleichen. Es wurden A-priori-Untergruppen- und Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Insgesamt wurden 6.067 Patienten aus fünf Studien eingeschlossen: 1.181 (19,5 %) Patienten, die Doce-ADT, 1.557 (25,7 %) Patienten, die Abi-ADT und 3.329 (54,9 %) Patienten, die allein ADT erhalten hatten. Es gab insgesamt 1.921 Todesfälle: 391 in der Doce-ADT-Gruppe, 353 in der Abi-ADT-Gruppe und 1.177 in der ADT-allein-Gruppe. Die gepoolte Hazard-Ratio (HR) für das Gesamtüberleben betrug 0,75 (95 % Konfidenzintervall [KI]: 0,63 – 0,91; I2 = 51 %; 3 Studien, 2.951 Patienten) für Doce-ADT im Vergleich zu ADT-allein und 0,63 (95 % KI: 0,55 – 0,72, I2 = 0%; 2 Studien, 3.116 Patienten) für Abi-ADT gegenüber ADT-allein. Der indirekte Vergleich von Abi-ADT mit Doce-ADT zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied im Gesamtüberleben zwischen diesen Ansätzen (HR: 0,84; 95 % KI: 0,67 – 1,06). Die Ergebnisse waren in verschiedenen A-priori-Teilgruppenanalysen ähnlich, einschliesslich der Patienten mit metastasierender Erkrankung. Bayessche Analysen zeigten vergleichbare Ergebnisse (HR: 0,83; 95 % KI: 0,63 – 1,16). Trotz fehlender statistischer Signifikanz wies die Analyse der SUCRA-Werte („surface under the cumulative ranking“) auf eine 89-prozentige Wahrscheinlichkeit hin, dass Abi-ADT bevorzugt war. In der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2017 beim Fachjournal European Urology kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass kein signifikanter Unterschied im Gesamtüberleben zwischen Abi-ADT und Doce-ADT bei Männern mit hormonnaivem Hochrisiko- oder metastasiertem Prostatakarzinom festgestellt werden könne, wenngleich die Bayessche Analyse eine hohe Wahrscheinlichkeit auswies, dass Abi-ADT bevorzugt war. (bs)

Autoren: Wallis CJD, Klaassen Z, Bhindi B, Goldberg H, Chandrasekar T, Farrell AM, Boorjian SA, Kulkarni GS, Karnes RJ, Satkunasivam R. Korrespondenz: Division of Urology, Department of Surgery, University of Toronto, 149 College Street, Room 503G, Toronto, ON M5T 1P5, Canada. E-Mail: wallis.cjd@gmail.com Studie: Comparison of Abiraterone Acetate and Docetaxel with Androgen Deprivation Therapy in High-risk and Metastatic Hormone-naïve Prostate Cancer: A Systematic Review and Network Meta-analysis. Quelle: Eur Urol. 2017 Oct 13. pii: S0302-2838(17)30849-7. doi: 10.1016/j.eururo.2017.10.002. [Epub ahead of print] Web: http://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(17)30849-7/abstract