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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Bei therapierefraktärem diabetischen Makulaödem kein Visusgewinn durch zusätzliche Kortikosteroidtherapie nachweisbar

 

MEDICAL RETINA Indianapolis – mechentel news – Bei einigen Augen persistiert das diabetisches Makulaödem (DME) nach einer Therapie mit anti-vaskulärem endothelialem Wachstumsfaktor (anti-VEGF). Die anschließende Zugabe von intravitrealen Kortikosteroiden zum Behandlungsplan könnte zu besseren Ergebnissen führen als die fortgesetzte Anti-VEGF-Therapie alleine. Raj K Maturi vom Midwest Eye Institute in Indianapolis, USA, und Kollegen sowie Mitglieder des Retinopathy Clinical Research Network verglichen daher die fortgesetzte Gabe von intravitrealem Ranibizumab allein mit der Applikation von Ranibizumab plus intravitrealem Dexamethason-Implantat bei Augen mit persistenten DME. Die multizentrische randomisierte klinische Phase-2-Studie wurde an 40 US-Standorten an 129 Augen von 116 Erwachsenen mit Diabetes zwischen Februar 2014 und Dezember 2016 durchgeführt. Die Augen wiesen ein persistierendes DME mit einer Sehschärfe von 20/32 bis 20/320 nach mindestens 3 Anti-VEGF-Injektionen vor einer Run-in-Phase auf, in der sie zusätzlich 3 monatliche Ranibizumab-Injektionen à 0,3 mg erhielten. Die Datenauswertung erfolgte entsprechend einer Intention-to-treat-Analyse. Nach der Run-in-Phase wurden die Studienaugen, die ein persistierendes DME aufwiesen und anderweitig geeignet waren, randomisiert entweder 700 μg Dexamethason (Kombinationsgruppe, 65 Augen) oder einer Scheinbehandlung (Ranibizumab-Gruppe, 64 Augen) zusätzlich zur fortgesetztem Gabe von Ranibizumab 0,3 mg in beiden Behandlungsarmen alle 4 Wochen nach einem strukturierten Wiederholungs-Behandlungsprotokoll zugewiesen. Der primäe Ergebnisparameter war die Veränderung des mittleren Sehschärfe-Buchstaben-Scores nach 24 Wochen, bestimmt anhand der elektronischen Early Treatment Diabetic Retinopathy Study (E-ETDRS). Das hauptsächliche sekundäre Ergebnis war die Veränderung der mittleren zentralen Subfelddicke, gemessen mittels Optischer Kohärenztomographie. Das mittlere Alter der 116 randomisierten Patienten betrug 65 Jahre, 50,9% waren weiblich und 60,3% waren weiß. Die durchschnittliche Verbesserung der Sehschärfe nach der Randomisierung betrug 2,7 Buchstaben in der Kombinationsgruppe und 3,0 Buchstaben in der Ranibizumab-Gruppe, mit einer bereinigten Behandlungsgruppendifferenz (Kombination minus Ranibizumab) von -0,5 Buchstaben (p des zweiseitigen Tests = 0,73). Die mittlere Veränderung der zentralen Subfelddicke in der Kombinationsgruppe betrug -110 μm im Vergleich zu -62 μm für die Ranibizumab-Gruppe (adjustierte Differenz -52; zweiseitig p < 0,001). Bei neunzehn Augen (29%) in der Kombinationsgruppe wurde ein erhöhter Augeninnendruck festgestellt oder eine Behandlung mit antihypertensiven Augentropfen begonnen, verglichen mit 0 in der Ranibizumab-Gruppe (2-seitiges p < 0,001). Die Forscher stellen in der Januar-Ausgabe 2018 des JAMA Ophthalmology fest: Obwohl die Zugabe von intravitrealem Dexamethason zur fortgesetzten Ranibizumab-Therapie eher die Netzhautdicke verringert und den Augeninnendruck erhöht, verbessert sich bei Augen mit persistierendem DME nach Anti-VEGF-Therapie die Sehschärfe nach 24 Wochen nicht mehr als nach fortgesetzter Ranibizumab-Therapie alleine. (bs)

Autoren: Maturi RK, Glassman AR, Liu D, Beck RW, Bhavsar AR, Bressler NM, Jampol LM, Melia M, Punjabi OS, Salehi-Had H, Sun JK; Diabetic Retinopathy Clinical Research Network. Korrespondenz: Midwest Eye Institute, Indianapolis, Indiana, USA. Studie: Effect of Adding Dexamethasone to Continued Ranibizumab Treatment in Patients With Persistent Diabetic Macular Edema: A DRCR Network Phase 2 Randomized Clinical Trial. Quelle: JAMA Ophthalmol. 2018 Jan 1;136(1):29-38. doi: 10.1001/jamaophthalmol.2017.4914. Web: https://jamanetwork.com/journals/jamaophthalmology/article-abstract/2663061