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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Endo-Resektion eine mögliche Alternative zur Enukleation bei Uvealmelanom

 

TUMOR São Paulo – mechentel news – Andre A. C. Vidoris et al. aus dem Department of Ophthalmology and Visual Sciences der Federal University of São Paulo, Brasilien, schlossen in einer im November 2017 online bei der Fachzeitschrift International Journal of Retina and Vitreous veröffentlichten Studie, dass die Endo-Resektion eine mögliche Alternative zur Enukleation beim posterioren Uvealmelanom zu sein scheint. Sie wollten die Langzeitergebnisse der chirurgischen Endo-Resektion des Tumors bei Patienten mit Aderhautmelanom als Primärbehandlung untersuchen, wenn eine Strahlentherapie nicht möglich war und Patienten die Enukleation ablehnten. Die Auswertung beinhaltete die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), Biomikroskopie, indirekte Ophthalmoskopie, Retinografie und Ultraschall zusätzlich zur üblichen systemischen Untersuchung. Um in die Studie eingeschlossen zu werden, durfte keine sklerale Invasion oder Metastasierung vorhanden sein und der vordere Rand durfte die Pars plana oder den Ziliarkörper nicht überschritten haben. Die Operation bestand aus einer Phakoemulsifikation mit Hinterkammerlinse, einer 23G-Pars-plana-Vitrektomie und Endodiathermie der Aderhautläsion, gefolgt von einer 23G-Endo-Resektion des Tumors und einer kontinuierlichen Endolaser-Behandlung. Die Patienten wurden am 1. postoperativen Tag, 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate und dann alle 6 Monate mit einer vollständigen ophthalmologischen Untersuchung einschließlich Ultraschall-Biomikroskopie sowie einer systemischen Kontrolluntersuchung nach 3 und 6 Monaten und dann alle 6 Monate nachbeobachtet. 14 Patienten mit Aderhautmelanom wurden in diese Studie eingeschlossen. Die präoperative BCVA reichte von 20/20 bis hand motion (HM): 20/20 (n=2), 20/60 (n = 1) und HM (n = 10). Die pathologische Untersuchung bestätigte in allen Fällen die Diagnose eines Aderhautmelanoms. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 54,5 Monate mit einer finalen BCVA im Bereich von 20/60 bis HM: 20/60 (n = 1), 20/60 bis 20/200 (n = 10) und HM (n = 2). Die okuläre Erhaltungsrate in der Studie betrug 100%. Es wurde kein intraokuläres Rezidiv beobachtet. Ein Patient starb 12 Monate nach der Operation durch Metastasen. Die Autoren folgern, dass die Endo-Resektion eine mögliche Alternative zur Enukleation bei der Therapie des lokalisierten posterioren Uvealmelanoms mit exzellenter lokaler Kontrolle und Augenerhaltungsrate zu sein scheint. (um)

Autoren: Vidoris AAC, Maia A, Lowen M, Morales M, Isenberg J, Fernandes BF, Belfort RN. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, University of Montreal, Hôpital Maisoneuve-Rosemont, 5415 Boulevard de l’Assomption, Montreal, QC H1T 2M4, Canada. E-Mail: jordan.isenberg@umontreal.ca Studie: Outcomes of primary endoresection for choroidal melanoma. Quelle: Int J Retina Vitreous. 2017; 3: 42., doi: 10.1186/s40942-017-0096-5. Web: https://journalretinavitreous.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40942-017-0096-5