Sekundäre Verbesserung nach SMILE: Oberflächenablation plus Mitomycin C ist sicher und effektiv
REFRACTIVE – München, Marburg & Linz – mechentel news – Einen Bericht über die Machbarkeit sowie Ergebnisse der Oberflächenablation nach der Extraktion von kleinen Inzisionslinsen (SMall Incision Lenticule Extraction, SMILE) stellten die Wissenschaftler um Jakob Siedlecki von den Abteilungen für Ophthalmologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Philipps-Universität von Marburg sowie Wissenschaftler der SMILE Eyes Augenkliniken in München, Marburg und Linz vor. In dieser retrospektiven Auswertung von 1.963 SMILE-Verfahren wurden 43 Augen (2,2 %) in drei verschiedenen Kliniken nachbehandelt. Die Forscher konnten davon 40 Augen von 28 Patienten mit einem Follow-up von mindestens drei Monaten in ihre Analyse einbeziehen. Bei der Oberflächenablation wurde Mitomycin C zur Trübungsprävention eingesetzt. Das sphärische Äquivalent betrug -6,35 ± 1,31 Dioptrien (D) vor der SMILE und -0,86 ± 0,43 D vor der Oberflächenablation. Die Oberflächenablation wurde im Mittel nach 9,82 ± 5,27 Monaten durchgeführt und ergab ein sphärisches Äquivalent von 0,03 ± 0,57 D nach drei Monaten (p < 0,0001). Die Zahl der Patienten innerhalb von ±0,50 und ±1,00 D der Zielrefraktion stieg von 22,5 % auf 80 % bzw. von 72,5 % auf 92,5 %. Der mittlere unkorrigierte Fernvisus (uncorrected distance visual acuity, UDVA) verbesserte sich von 0,23 ± 0,20 auf 0,08 ± 0,15 logMAR (p < 0,0001); 65 % der Patienten erzielten zumindest eine Linie. Der korrigierte Fernvisus (corrected visual acuity, CDVA) blieb unverändert bei 0,01 ± 0,07 logMAR vor und -0,01 ± 0,05 logMAR nach der Nachbehandlung (p = 0,99). Sechs Augen (15,0 %) büßten sogar eine Zeile im CDVA ein, doch der endgültige CDVA betrug 0,00 logMAR in vier und 0,10 logMAR in zwei dieser Fälle. Die Sicherheits- und Wirksamkeitsindizes lagen bei 1,06 bzw. 0,90 nach drei Monaten. Drei der vier Oberflächenablationsprofile (Triple-A, gewebeschonender Algorithmus und topographiegeführt) führten zu ebenso guten Ergebnissen, während die Verbesserung mit dem in zwei Augen verwendeten asphärisch optimierten Profil (ASA) zu einer Überkorrektur führte (+1,38 und +1,75 D). Die Autoren der im August 2017 im Journal of Refractive Surgery publizierten Studie schlussfolgerten, dass in Kombination mit der intraoperativen Anwendung von Mitomycin C die Oberflächenablation eine sichere und effektive Methode der sekundären Verbesserung nach SMILE zu sein scheint. Aufgrund der meist geringen Restmyopie wird das ASA-Profil in diesen Fällen nicht empfohlen. (ut)
Autoren: Siedlecki J, Luft N, Kook D, Wertheimer C, Mayer WJ, Bechmann M, Wiltfang R, Priglinger SG, Sekundo W, Dirisamer M. Korrespondenz: Jakob Siedlecki, MD, Augenklinik und Poliklinik des Klinkums der Universität München, Mathildenstr. 8, 80336 München. Electronic address: Jakob.Siedlecki@med.uni-muenchen.de. Studie: Enhancement After Myopic Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) Using Surface Ablation. Quelle: J Refract Surg. 2017 Aug 1;33(8):513-518. doi: 10.3928/1081597X-20170602-01. Web: https://www.healio.com/ophthalmology/journals/jrs/2017-8-33-8/%7B426e15e0-672c-4785-9c63-7c4417e93863%7D/enhancement-after-myopic-small-incision-lenticule-extraction-smile-using-surface-ablation