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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vergleich Ocriplasmin versus Vitrektomie bei vitreomakulärer Traktion

 

MEDICAL & SURGICAL RETINA Köln – mechentel news – Einen Vergleich des funktionellen und morphologischen Ergebnisses bei Patienten mit vitreomakulärer Traktion (VMT), die entweder mit Ocriplasmin oder durch Vitrektomie behandelt wurden, stellten Paula Scholz und Kolleginnen und Kollegen an Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln, Deutschland, und aus der Schweiz an. Zielparameter der retrospektiven Fallserie von Patienten, die aufgrund einer VMT mit Ocriplasmin oder durch Vitrektomie behandelt wurden, waren Auflösung der VMT, Veränderung der äußeren Netzhautdicke, Integrität der Ellipsoidzone, subretinale Flüssigkeitsbildung und bestkorrigierte Sehschärfe 2 Wochen und 4 Monate nach der Therapie. 14 Augen erhielten Ocriplasmin (Gruppe 1). Die vitreomakuläre Traktion löste sich in 50% (Gruppe 1a) und in 50% nicht (Gruppe 1b). 10 Augen wurden einer Vitrektomie unterzogen (Gruppe 2). Die vitreomakuläre Traktion wurde in 100% gelöst. Die äußere Netzhautdicke war zwei Wochen nach der Behandlung signifikant in Gruppe 1 (p = 0,003) und in Gruppe 1a (p = 0,018) verringert. Zwei Wochen nach der Therapie zeigte Gruppe 1a häufiger als 1b eine Störung der Ellipsoidzone (p = 0,001) und subretinale Flüssigkeit (p = 0,01). Weder das eine noch das andere wurde 4 Monate nach der Behandlung beobachtet. Die bestkorrigierte Sehschärfe nahm in den Gruppen 1 (p = 0,034) und 1a (p = 0,026) signifikant ab. In der elektronischen Vorabpublikation im November 2017 beim Fachjournal Retina kommen die Autoren zu folgendem Fazit: Die meisten Patienten mit VMT, die mit Ocriplasmin behandelt wurden, zeigten eine vorübergehende Reduktion der bestkorrigierten Sehschärfe, eine Akkumulation von subretinaler Flüssigkeit und einen Verlust der Ellipsoidzone nach der Auflösung der VMT. Patienten mit einer chirurgischer Lösung der VMT wiesen diese Befunde nicht auf. Der Vorteil einer weniger invasiven intravitrealen Injektion von Ocriplasmin muss daher gegen die geringere Erfolgsrate, die (vorübergehenden) morphologischen Veränderungen und den unsicheren visuellen Nutzen abgewogen werden. (bs)

Autoren: Scholz P, Sitnilska V, Hess J, Becker M, Michels S, Fauser S. Korrespondenz: Paula Scholz, MD, FEBO, Department of Ophthalmology, University Hospital of Cologne, Kerpener Strasse 62, 50937 Cologne, Germany. E-Mail: paula.scholz@uk-koeln.de Studie: COMPARISON OF RESOLUTION OF VITREOMACULAR TRACTION AFTER OCRIPLASMIN TREATMENT OR VITRECTOMY. Quelle: Retina. 2017 Nov 9. doi: 10.1097/IAE.0000000000001926. [Epub ahead of print] Web: https://journals.lww.com/retinajournal/Abstract/publishahead/COMPARISON_OF_RESOLUTION_OF_VITREOMACULAR_TRACTION.96710.aspx