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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Unterschiede der fovealen Entwicklung bei Frühgeborenenretinopathie mit und ohne Therapie

 

PEDIATRICS & STRABISM Milwaukee – mechentel news – Eine Fallserie von 131 Frühgeborenen mit Frühgeborenenretinopathie beobachteten die Autoren um Ryan N Vogel aus dem Department of Ophthalmology & Visual Sciences des Medical College of Wisconsin in Milwaukee, USA. Dabei charakterisierten und quantifizierten sie die frühe foveale Entwicklung der Frühgeborenen und verglichen dazu Augen, die mit intravitrealem Bevacizumab oder mit Laserphotokoagulation behandelt wurden, mit unbehandelten Augen. Mit tragbaren Geräten wurde bei allen Augen ein OCT in Längsrichtung durchgeführt. Im Zentrum der Fovea sowie am nasalen und temporalen Rand der Fovea wurde die Dicke der inneren und äusseren retinalen Schichten bestimmt. Die Vergleiche zwischen behandelten und unbehandelten Augen wurden hinsichtlich Alter und anderer Störvariablen bereinigt. Hauptergebnisparameter waren die wöchentlichen Veränderungen der Dicke der inneren und äusseren Retina sowie das Vorhandensein innerer retinaler Schichten, einer Ellipsoidzone und zystoider Makulaveränderungen. Die äussere Netzhautdicke im fovealen Zentrum nahm bei unbehandelten Augen um 3,1 μm/Woche und bei mit Bevacizumab behandelten Augen um 7,2 μm/Woche zu (p = 0,038). Augen, die mit Laserphotokoagulation behandelt wurden, hatten im Vergleich zu unbehandelten Augen eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass alle inneren Netzhautschichten im fovealen Zentrum vorhanden sind (Odds Ratio 0,04; p = 0,001) und eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass die Ellipsoidzone im fovealen Zentrum vorhanden ist (Odds Ratio 0,07; p = 0,024). Zystoide makuläre Veränderungen wurden bei 53% der Patienten und 22% der OCT-Untersuchungen gefunden. Die altersadaptierte Inzidenz zystoider makulärer Veränderungen korrelierte nicht mit Bevacizumab oder Laser-Therapie. Die Autoren kommen in der Märzausgabe 2018 des Fachjournals Ophthalmology zu dem Schluss, dass die intravitreale Bevacizumab-Therapie bei Frühgeborenenretinopathie mit einer schnelleren Verdickung der äusseren Netzhaut im fovealen Zentrum verbunden ist, während die Lasertherapie mit einer früheren Extrusion der inneren Netzhautschichten und einer verzögerten Entwicklung der Ellipsoidzone im fovealen Zentrum einhergeht. Langfristige Follow-up-Untersuchungen seien notwendig, um die visuelle Bedeutung dieser Ergebnisse zu bestimmen. (bs)

Autoren: Vogel RN, Strampe M, Fagbemi OE, Visotcky A, Tarima S, Carroll J, Costakos DM. Korrespondenz: Deborah M. Costakos, MD, MS, Department of Ophthalmology & Visual Sciences, Medical College of Wisconsin, 925 North 87th Street, Milwaukee, WI 53226, USA. E-Mail: dcostakos@mcw.edu Studie: Foveal Development in Infants Treated with Bevacizumab or Laser Photocoagulation for Retinopathy of Prematurity. Quelle: Ophthalmology. 2018 Mar;125(3):444-452. doi: 10.1016/j.ophtha.2017.09.020. Web: http://www.aaojournal.org/article/S0161-6420(17)32056-0/abstract