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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Minimal-invasive versus offene Chirurgie bei der Nierenteilresektion

 

SURGICAL ONCOLOGY Providence – mechentel news – In den letzten Jahren zeigte sich weltweit ein grosser Trend in Richtung der minimal-invasiven onkologischen Techniken. Auch im Bereich der Nierenteilresektion ist der laparoskopische und auch roboterassistiere Zugang immer häufiger geworden. In dieser Studie hat das Team um jorge Pereira aus dem Minimally Invasive Urology Institute am The Miriam Hospital in Providence, Rhode Island, die National Surgical Quality Improvement Program Database hinsichtlich der perioperativen Morbidität der verschiedenen Techniken untersucht. Insgesamt wurden Daten von 13.658 Patienten ausgewertet. 66% der Patienten erhielten einen minimal-invasiven Zugang. Der Vergleich der offenen Chirurgie mit der minimal-invasiven Chirurgie zeigte unter anderem selteneres Auftreten von 30-Tage Komplikationen (4,9% minimal-invasiv versus 10,1% offen, p<0,0001) sowie geringere Raten von Bluttransfusionen (3,8% versus 12,5%, p<0,0001). Auch bezüglich der Hospitalisationsdauer (OR 0,46, p<0,0001) und der Gefahr einer Re-Hospitalisation (OR 0,59, p<0,0001) und Re-Intervention (OR 0,57, p<0,0001) zeigte sich die minimal-invasive Technik im Vorteil.so die Schlussfolgerung des Forscherteams im Fazit ihrer Studie, die in der Februar-Ausgabe des Fachjournals Journal Of Endourology. (cw/um)

Autoren: Pereira J1,2,3, Renzulli J 2nd1,2,3, Pareek G1,2,3, Moreira D4, Guo R5, Zhang Z5, Amin A2,6, Mega A2,7, Golijanin D1,2,3, Gershman B1,2,3., Korrespondenz: 1 Minimally Invasive Urology Institute, The Miriam Hospital, Providence, Rhode Island., 2 Warren Alpert Medical School of Brown University, Providence, Rhode Island., 3 Division of Urology, Rhode Island Hospital and The Miriam Hospital, Providence, Rhode Island., 4 Department of Urology, University of Illinois at Chicago, Chicago, Illinois., 5 Department of Biostatistics, Brown University, Providence, Rhode Island., 6 Department of Pathology & Laboratory Medicine, The Miriam Hospital, Providence, Rhode Island., 7 Department of Hematology/Oncology, The Miriam Hospital, Providence, Rhode Island., Studie: Perioperative Morbidity of Open Versus Minimally Invasive Partial Nephrectomy: A Contemporary Analysis of the National Surgical Quality Improvement Program., Quelle: J Endourol. 2018 Feb;32(2):116-123. doi: 10.1089/end.2017.0609. Epub 2017 Dec 21., Web: https://www.liebertpub.com/doi/abs/10.1089/end.2017.0609

Kommentar

Die Studie zeigte hinsichtlich der Morbidität klare Vorteile der minimal-invasiven gegenüber der offenen Chirurgie. Dennoch sollte dabei erwähnt werden, dass in den Studienpopulationen in den USA sehr häufig ein grosses Ungleichgewicht in der chirurgischen Erfahrung der jeweiligen Institutionen herrscht. So ist zumeist eine minimal-invasive Technik in grossen Referenzzentren mit hohen Fallzahlen zu finden, während die offene Technik meist in kleineren, chirugisch weniger erfahrenen Instituten zu Anwendung kommt. Somit arbeitet diese Studie mit einem grossen Selektionsbias, der das Ergebnis nur mit Vorsicht geniessen lässt. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Klinik für Urologie, Kantonsspital Luzern.