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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Negativer mpMRI-Befund sehr zuverlässig, um klinisch signifikante PCa auszuschließen

 

PROSTATE CANCER Rom – mechentel news – Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRI) hat hervorragende Ergebnisse bei der Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs gezeigt. Zurzeit sind jedoch nur wenige Daten über die Anamnese von Patienten mit einem negativen mpMRI-Ergebnis bekannt. Die Autoren um Valeria Panebianco vom Department of Radiology, Oncology and Pathology an der Sapienza University of Rome in Rom, Italien, bewerteten in dieser Studie alle mpMRI-Untersuchungen, die zwischen 2010 und 2015 in ihrem Zentrum durchgeführt wurden. Sie wählten alle Patienten mit negativem mpMRI aus und teilten sie in zwei Gruppen ein: eine mit naiven Patienten (diejenigen, die keine vorherige Prostatabiopsie erhielten: 659 Patienten) und die zweite mit Patienten mit vorheriger negativer Biopsie (596 Patienten). Alle in diese Studie eingeschlossenen Patienten wurden wenigstens über zwei Jahre lang beobachtet und hatten mindestens zwei aufeinanderfolgende negative mpMRT-Untersuchungen. Nach zweijährigem Follow-up wurden bei 5% bzw. 4% der naiven Biopsiepatienten und Patienten mit vorheriger Biopsie signifikante Prostatakarzinome diagnostiziert. Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse kommen die Autoren, der im März 2018 im Journal European Urology veröffentlichten Studie, zu dem Schluss, dass ein negatives mpMRI-Ergebnis eine sehr zuverlässige Untersuchung darstellt, um klinisch signifikante PCa auszuschließen. Eine systematische Biopsie sollte jedoch auch nach einer negativen MRT empfohlen werden, insbesondere bei jüngeren Patienten. Denn genau genommen könnte auch ein negativer mpMRI-Befund nicht ausreichen, um das Vorhandensein eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms auszuschließen. (mm/ut)

Autoren: Panebianco V, Barchetti G, Simone G, Del Monte M, Ciardi A, Grompone MD, Campa R, Indino EL, Barchetti F, Sciarra A, Leonardo C, Gallucci M, Catalano C. Korrespondenz: Valeria Panebianco, Department of Radiology, Oncology and Pathology, Sapienza University of Rome, viale del policlinico, 155, Rome 00161, Italy. E-Mail: valeria.panebianco@gmail.com. Studie: Negative Multiparametric Magnetic Resonance Imaging for Prostate Cancer: What’s Next? Quelle: Eur Urol. 2018 Mar 19. pii: S0302-2838(18)30183-0. doi: 10.1016/j.eururo.2018.03.007. [Epub ahead of print] Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(18)30183-0/fulltext

KOMMENTAR

Autoren dieser Studie untersuchten das Schicksal von Patienten mit einem negativen MRT bei einem klinisch verdächtigen Prostatakrebs. Sie beobachteten, dass die MRT eine sehr zuverlässige Untersuchung ist, um klinisch signifikante PCa auszuschließen. Wenn jedoch der PSA steigt oder der klinische Verdacht auf PCa weiterhin besteht, sollte eine systematische Biopsie durchgeführt werden, um das Risiko zu verringern, einen klinisch signifikanten Prostatakrebs zu übersehen. Diese Überlegung gilt besonders für junge Patienten. (mm)

Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Klinik für Urologie, Kantonsspital Luzern