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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Grosser prädiktiver Effekt multiparametrischem MRI zur Indikationsstellung für eine pelvine Lymphadenektomie

PROSTATE CANCER Turin – mechentel news – Für die Vorhersage einer Lymphknoteninvasion existieren viele Nomogramme, die dem Chirurgen helfen sollen, eine Lymphadenektomie während einer radikalen Prostatektomie besser planen zu können. Eines der bekanntesten Nomgramme ist wohl das Briganti-Nomogramm, das gerade Ende 2017 ein Update erhalten hat und momentan auf externe Validierung wartet. Ein Nachteil des Brigani-Nomgramms ist der fehlende Miteinbezug von mpMRI Daten. Die Autoren um Francesco Porpiglia aus der Division of Urology der University of Turin am San Luigi Gonzaga Hospital in Turin, Italien,haben das Briganti 2012-Nomogramm diesbezüglich untersucht und haben 310 Patienten, die eine erweiterte pelvine Lymphadenektomie und mpMRI erhielten, nachträglich untersucht. Es zeigte sich, dass bei 18.4% der Patienten ein pN1 Status vorlag. 19.2% der pN1 Patienten hatten präoperativ ein Risiko einer Lymphknoteninvasion, berechnet mit Briganti 2012, von grösser als 5%. Die Autoren weisen auf die Besonderheit dieser Studie hin, die darin lag, dass ebenso Patienten mit einem Risiko von kleiner als 5% dennoch eine erweiterte pelvine Lymphadenektomie erhielten, sofern sich im präoperativen mpMRI Auffälligkeiten zeigten (Extrakapsuläres Wachstum, Invasion von Samenbläschen, radiologisches Gleason 4 Pattern). Die Forscher schlossen in der April-Ausgabe des Fachjournals Prostate Cancer And Prostatic Diseases, in der die Studie im Orginal erschienen war, dass unter den Patienten mit einem Risiko <5%, aber radiologischen Auffälligkeiten, das Auftreten von pN1 schliesslich bei 15% gezeigt werden konnte. (cw/um)

Autoren: Porpiglia F1, Manfredi M2, Mele F2, Bertolo R2, Bollito E3, Gned D4, De Pascale A4, Russo F5, Passera R6, Fiori C2, De Luca S2., Korrespondenz: 1 Division of Urology, University of Turin, San Luigi Gonzaga Hospital, Orbassano, TO, Italy. porpiglia@libero.it., 2 Division of Urology, University of Turin, San Luigi Gonzaga Hospital, Orbassano, TO, Italy., 3 Division of Pathology, University of Turin, San Luigi Gonzaga Hospital, Orbassano, TO, Italy., 4 Division of Radiology, University of Turin, San Luigi Gonzaga Hospital, Orbassano, TO, Italy., 5 Department of Radiology, Candiolo Cancer Institute – FPO, IRCCS, Candiolo, TO, Italy., 6 Division of Nuclear Medicine, University of Turin, San Giovanni Battista Hospital, Torino, TO, Italy., Studie: Indication to pelvic lymph nodes dissection for prostate cancer: the role of multiparametric magnetic resonance imaging when the risk of lymph nodes invasion according to Briganti updated nomogram is <5., Quelle: Prostate Cancer Prostatic Dis. 2018 Apr;21(1):85-91. doi: 10.1038/s41391-017-0026-5. Epub 2018 Feb 22., Web: https://www.nature.com/articles/s41391-017-0026-5

Kommentar Diese Studie bekräftigt den grossen prädiktiven Effekt von multiparametrischem MRI zur Indikationsstellung für eine pelvine Lymphadenektomie. Patienten, die laut Briganti 2012 Nomogramm ein Risiko für eine Lymphknoteninvasion < 5% haben, müssten laut Guidelines keine Lymphadenektomie erhalten. Dennoch sollte, bevor die endgültige Entscheidung über die Notwendigkeit einer Lymphadenektomie getroffen wird, noch ein multiparametrisches MRI durchgeführt werden, um die Sicherheit für die Patienten zu erhöhen. (cw)

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS