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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Vergleich quantitativer Messmethoden bei Uveitis posterior

UVEITIS Lausanne – mechentel news – Quantitative Methoden zur genauen Beurteilung und Verlaufskontrolle der Entzündung bei posteriorer Uveitis sind in der Praxis und in klinischen Studien notwendig. Ziel der Studie von Filippo Fabro und Carl P. Herbort aus der Abteilung für Retinal and Inflammatory Eye Diseases am Centre for Ophthalmic Specialized Care (COS) des Clinic Montchoisi Teaching Centre in Lausanne, Schweiz, die Fluoreszenzangiographie (FA), die Indocyaningrünangiographie (ICGA) und die Enhanced Depth Imaging Optical Coherence Tomography choroidal thickness (EDI-OCT-CT) bei zwei Stroma-Choroiditiden, der Birdshot-Retinochoroiditis (BRC) und dem Morbus Vogt-Koyanagi-Harada (VKH), zu beurteilen. Dabei sollten erstens Erkrankungsmuster, zweitens die jeweilige Reaktion auf die Therapie und drittens ihr potentieller Nutzen in klinischen Studien im Vergleich zu Glaskörperinfiltrationen, dem derzeitigen Standard-Ergebnisparameter klinischer Studien, beurteilt werden. Die retrospektive Studie umfasste neu diagnostizierte Patienten mit BRC und VKH, die am Centre for Ophthalmic Specialized Care behandelt wurden. Die angiographischen Merkmale wurden unter Verwendung eines etablierten dualen FA/ICGA-Scoringsystems für Uveitis bei der Erstuntersuchung und Follow-ups quantifiziert. Die FA/ICGA Score-Verhältnisse wurden zwischen den Krankheiten verglichen, um Krankheitsmuster zu bestimmen. Die EDI-OCT choriodale Dicke wurde mittels eines Spektral-Domänen-Instruments bestimmt. Glaskörperinfiltrationen wurde unter Anwendung der Standardization of Uveitis Nomenclature(SUN)-Methode quantifiziert. Von 1.872 Uveitispatienten, die von 1995 bis 2016 gesehen wurden, hatten 8 neu diagnostizierte BRC-Patienten (16 Augen) und 6 neu diagnostizierte VKH-Patienten (12 Augen) ausreichende Daten für die Studienaufnahme. Die Patienten mit BRC und VKH hatten zu Beginn einen durchschnittlichen FA-Score von 16,1 beziehungsweise 4,6 (p < 0,0001), während die mittleren ICGA-Werte bei beiden Erkrankungen ähnlich hoch lagen: 18,9 (BRC) beziehungsweise 20,8 (VKH). Nach der Therapie nahmen die FA- und ICGA-Werte für beide Entitäten signifikant ab (-60% des FA-Wertes und 55% des ICGA-Wertes bei BRC sowie -72% des FA-Wertes und -87% beim ICGA-Score bei VKH). Die EDI-OCT-CT nahm in beiden Entitäten signifikant ab. Glaskörperinfiltrationen waren bei VKH fast nicht vorhanden und bei BRC gering. Die Autoren fassen in der April-Ausgabe 2018 der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde zusammen: Das duale FA/ICGA Scoring zeigte die verschiedenen Krankheitsbilder bei BRC und VKH: Sowohl die Retina als auch die Choroidea waren bei Beginn der BRC betroffen, während VKH sich als reine Aderhauterkrankung mit späterem Übergreifen auf die Netzhaut darstellte. Die duale FA/ICGA ermöglichte die genaue Messung der Entzündung zu Beginn und bei den Nachuntersuchungen. Die EDI-OCT-CT reagierte auf die Therapie bei beiden Erkrankungen, erwies sich jedoch in dieser frühen/subakuten Krankheitsphase als nur bedingt geeignet, da sie keine Sensitivität für das Erkennen von subklinischen Rezidiven aufwies und daher nur für die Langzeit-Nachsorge geeignet war. Glaskörperinfiltrationen waren bei beiden Entitäten niedrig und daher als Entzündungsparameter nicht von Nutzen. (bs)

Autoren: Fabro F, Herbort CP. Korrespondenz: Filippo Fabro, Ophthalmology, Retinal and Inflammatory Eye Diseases, Centre for Ophthalmic Specialized Care (COS), Clinic Montchoisi Teaching Centre, Lausanne, Switzerland. Studie: Need for Quantitative Measurement Methods for Posterior Uveitis: Comparison of Dual FA/ICGA Angiography, EDI-OCT Choroidal Thickness and SUN Vitreous Haze Evaluation in Stromal Choroiditis. Quelle: Klin Monbl Augenheilkd. 2018 Apr;235(4):424-435. doi: 10.1055/s-0043-124966. Web: https://www.thieme-connect.com/DOI/DOI?10.1055/s-0043-124966