Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Wirksamkeit von Dexamethason-Implantaten bei Makulaödem nach Retinalvenenverschluss nimmt mit der Zeit ab

MEDICAL RETINA Dijon – mechentel news – Zusammen mit Kollegen aus Lyon untersuchten Julie Blanc et al. aus der Augenklinik des Universitätskrankenhauses in Dijon, Frankreich, die Sicherheit und Wirksamkeit von wiederholten intravitrealen Dexamethason-Implantaten (DEX-Implantate) über 3 Jahre bei Augen mit Makulaödem (ME) nach Ast- (BRVO) oder zentralem Retinavenenverschluss (CRVO). Dazu führten sie eine dreijährige, retrospektive, multizentrische Studie durch, die erwachsene Patienten mit ME nach BRVO oder CRVO mit First-Line-DEX-Implantaten einschloss. Die Patienten wurden in zwei Untergruppen eingeteilt: Patienten, die nur DEX-Implantat-Injektionen erhielten (Gruppe 1) und solche, die zuerst DEX-Implantate erhielten und dann auf Anti-VEGF-Medikamente umgestellt wurden (Gruppe 2). Primäre Endpunkte waren Veränderungen der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) und der zentralen Netzhautdicke (CRT) vom Ausgangszeitpunkt bis zum Monat 6 und zum Monat 36. Sekundäre Endpunkte waren Veränderungen sowohl in der BCVA als auch der CRT nach jedem DEX-Implantat und unerwünschte Ereignisse, insbesondere Kataraktextraktion und erhöhter Augeninnendruck (IOP). Sechsundsechzig Patienten mit einem mittleren Alter von 72 Jahre wurden eingeschlossen (40,9% BRVO und 59,1% CRVO), die im Durchschnitt 5,0 DEX-Implantate über 3 Jahre erhielten. Die mittlere Zeit bis zur erneuten Behandlung betrug 4,8 Monate. Die durchschnittlichen Verbesserungen der BCVA vom Ausgangswert bis zu den Monaten 6 und 36 betrugen +10,0 Buchstaben (p = 0,040) beziehungsweise +10,0 Buchstaben (p = 0,364) in der Gesamtpopulation. In Gruppe 1 waren die Ergebnisse ähnlich, während in Gruppe 2 die BCVA im Monat 36 signifikant im Vergleich zum Ausgangszeitpunkt angestiegen war (p = 0,003). Die mittlere Reduktion der CRT vom Ausgangspunkt bis zu den Monaten 6 und 36 betrug -227,5 μm beziehungsweise -224,0 μm (p < 0,001) in der Gesamtpopulation. Die Ergebnisse waren in beiden Gruppen ähnlich. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Kataraktextraktion (70,4%) und erhöhter IOD (54,5%). Andere schwerwiegende lokale Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Behandlung wurde bei 16 (24,2%) Patienten auf Anti-VEGF-Mittel umgestellt. Die Autoren kommen in der August-Ausgabe 2018 von Graefe‘s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology zu dem Schluss, dass DEX-Implantate über 3 Jahre eine wirksame Therapie bei BRVO- und CRVO-assoziiertem Makulaödem darstellen. Es sei eine gültige Therapieoption, obwohl Komplikationen häufig bleiben. Die funktionelle Wirksamkeit scheine jedoch mit der Zeit und wiederholten Injektionen zu sinken. (bs)

Autoren: Blanc J, Deschasse C, Kodjikian L, Dot C, Bron AM, Creuzot-Garcher C. Korrespondenz: Department of Ophthalmology, University Hospital, Dijon, France. E-Mail: alain.bron@chu-dijon.fr Studie: Safety and long-term efficacy of repeated dexamethasone intravitreal implants for the treatment of cystoid macular edema secondary to retinal vein occlusion with or without a switch to anti-VEGF agents: a 3-year experience. Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2018 Aug;256(8):1441-1448. doi: 10.1007/s00417-018-4016-7. Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00417-018-4016-7