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Fachverlag und Nachrichtenagentur

5-Jahres-Ergebnisse zur fokalen hochintensiven Ultraschalltherapie bei lokalem Prostatakarzinom

PROSTATE London – mechentel news – Der therapeutische Ansatz beim nicht-metastasierten Prostatakarzinom ist entweder ein chirurgischer Eingriff oder eine Strahlentherapie. Beide Therapien können jedoch Harninkontinenz und erektile Dysfunktion nach sich ziehen. Aktuelle Trends zeigen, dass eine radikale Therapie zunehmend bei den Patienten angewendet wird, die am ehesten von solch einer Behandlung im Hinblick auf ein besseres krebsspezifisches Überleben profitieren, daher besteht noch immer die Notwendigkeit, therapieinduzierte Nebenwirkungen möglichst zu reduzieren. Das Autorenteam um Stephanie Guillaumier aus der Division of Surgery and Interventional Sciences am University College London, United Kingdom, präsentieren in dieser britisch-niederländischen multizentrischen Studie 5-Jahres-Ergebnisse nach fokaler Therapie zur Behandlung des klinisch signifikanten nicht-metastasierten Prostatakarzinoms. Zwischen 2006 und 2015 wurden in dieser prospektiven Studie 625 konsekutive Patienten mit fokaler hochintensiver fokussierter Ultraschalltherapie (HIFU) behandelt. Insgesamt 505 Patienten (84%) hatten ein Prostatakarzinom mit mittlerem oder hohem Risiko. Es ergab sich ein „Failure-free-survival“, definiert als frei von radikaler oder systemischer Therapie, Metastasen und krebsspezifischer Mortalität von 99%, 92% und 88% nach 1, 3 beziehungsweise 5 Jahren nach der Therapie. Hinsichtlich der funktionellen Ergebnisse erreichten 98% der Patienten eine vollständig Einlagen-freie Harnkontinenz. Für die gesamte Patientengruppe betrug die metastasenfreie, krebsspezifische und Gesamt-Überlebensrate nach 5 Jahren 98% (95% Konfidenzintervall 97-99%), 100% beziehungsweise 99% (95% KI 97-100%). Die Autoren halten in der Oktober-Ausgabe 2018 des Fachjournals European Urology fest, dass die fokale Therapie für ausgewählte Patienten mit klinisch signifikantem nicht-metastasierten Prostatakrebs mittelfristig wirksam ist und dabei mit nur geringer Wahrscheinlichkeit zu Nebenwirkungen führt. (mm/bs)

Autoren: Guillaumier S, Peters M, Arya M, Afzal N, Charman S, Dudderidge T, Hosking-Jervis F, Hindley RG, Lewi H, McCartan N, Moore CM, Nigam R, Ogden C, Persad R, Shah K, van der Meulen J, Virdi J, Winkler M, Emberton M, Ahmed HU. Korrespondenz: Hashim U. Ahmed, Imperial Urology, Charing Cross Hospital Campus, Imperial College London, Fulham Palace Road, London, UK. E-Mail: hashim.ahmed@imperial.ac.uk Studie: A Multicentre Study of 5-year Outcomes Following Focal Therapy in Treating Clinically Significant Nonmetastatic Prostate Cancer. Quelle: Eur Urol. 2018 Oct;74(4):422-429. doi: 10.1016/j.eururo.2018.06.006. Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(18)30431-7/abstract

Kommentar Obwohl mit einem begrenzten Follow-up (im Mittel 56 Monate), zeigt diese Studie gute Überlebensergebnisse für Patienten mit HIFU bei lokalem Prostatakarzinom (auch bei mittlerem und hohem Risiko). Darüber hinaus wird über hervorragende funktionelle Ergebnisse berichtet. (mm/bs)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Klinik für Urologie, LUKS.