Skip to main content

Fachverlag und Nachrichtenagentur

Regelmäßiges PSA-Screening sichert bessere Überlebenschancen

PROSTATE CANCER Rotterdam – mechentel news – Konsequente Überwachung des prostataspezifischen Antigens (PSA) führt zu einer signifikanten Reduzierung der Sterblichkeitsrate bei Prostatakrebs nach 13 Jahren Follow-up, dies konnte durch die European randomized study of screening for prostate cancer (ERSPC)-Studie gezeigt werden. Im Gegensatz dazu postuliert die Prostata-, Lungen-, Kolorektal- und Eierstock- (PLCO) Karzinomscreening-Studie keine Reduktion der krebsspezifischen Mortalität infolge eines Screenings. Die Ergebnisse sowohl der ERSPC- als auch der PLCO-Studie können jedoch durch eine relativ kurze Follow-up- und PSA-Kontamination beeinflusst werden. Die Wissenschaftler um Daniel F. Osses vom Department of Urology und vom Department of Radiology and Nuclear Medicine am Erasmus University Medical Center in Rotterdam, Niederlande, berichten in ihrer Studie über die Ergebnisse der ERSPC-Rotterdam Pilot 1 Studien-Kohorte an zufällig ausgewählten Männern im Zeitraum von 1991 bis 1992. Insgesamt wurden 1134 Männer randomisiert auf der Basis 1:1 entweder dem Screening- (S) oder dem Kontrollarm (C) zugeteilt. Die PSA-Tests der Männer im S-Arm erfolgten im Jahresintervall ab einem Alter von 55 Jahren und bis zum Alter von 74 Jahren. Ein PSA-Wert von drei oder höher hatte eine Biopsie zur Folge. Zum Zeitpunkt der Datenauswertung waren 63 Prozent der Patienten bereits verstorben. Das relative Gesamtrisiko Metastasen zu entwickeln beziehungsweise infolge des Prostatakarzinoms zu sterben, betrug 0,46 bzw. 0,48 zugunsten des Screenings. Die Autoren der im November 2018 zuvor elektronisch im Journal European Urology veröffentlichten Studie, kommen zu dem Schluss, dass in dieser Kohorte mit 19-jährigem Follow-up eine Reduktion der metastasierenden Erkrankung und der krebsspezifischen Mortalität zugunsten von Patienten, die sich einem PSA-Screening unterzogen haben, festgestellt wurde. (mm/ut)

Autoren: Osses DF, Remmers S, Schröder FH, van der Kwast T, Roobol MJ. Korrespondenz: Daniel F. Osses, Erasmus University Medical Center, Department of Urology and Department of Radiology and Nuclear Medicine, ‘s-Gravendijkwal 230, 3015 CE Rotterdam, The Netherlands. E-Mail: d.osses@erasmusmc.nl. Studie: Results of Prostate Cancer Screening in a Unique Cohort at 19yr of Follow-up. Quelle: Eur Urol. 2018 Nov 9. pii: S0302-2838(18)30851-0. doi: 10.1016/j.eururo.2018.10.053. [Epub ahead of print] Web: https://www.europeanurology.com/article/S0302-2838(18)30851-0/fulltext

Kommentar Obwohl begrenzt durch die geringe Anzahl der eingeschlossenen Patienten, unterstützen die Ergebnisse den Nutzen des PSA-Screenings bei der Verbesserung der Überlebenschancen durch Reduktion der metastatischen Erkrankung bei der Diagnose. Das lange Follow-up stellt sicherlich einen Punkt der Stärke dar, aber wie auch von den Autoren betont, müssen diese Zahlen in größeren Kohorten validiert werden. (mm)

Autor: Dr. med. Dr. rer. nat. Marco Moschini, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital