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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Laserosteotom ist konventionellem Bohrer bei Anlage von Löchern für Optikzylinder nicht unterlegen

 

CORNEA Basel – mechentel news – Das Verfahren der Osteo-Odonto-Keratoprothese (OOKP) ist ein komplexer, mehrstufiger, multidisziplinärer chirurgischer Eingriff zur Behandlung schwerer Hornhautblindheit. Ein Schritt der OOKP besteht darin, ein exaktes Loch in einen Zahn zu bohren, in den anschliessend ein Optikzylinder eingesetzt wird. Seine Form muss eine perfekte wasserdichte Passform gewährleisten. Der in dieser Studie verwendete Er:YAG-Laser (L) ist Teil von CARLO®, dem ersten Laserosteotom, das eine chirurgische Planung auf der Grundlage von Computertomographiedaten, Roboterführung und einer präzisen Ausführung von Laserschnitten in Zähnen und Knochengewebe mithilfe von Laser-Photoablation statt mit konventionellen mechanischen Methoden ermöglicht. Ziel der Studie von Britt‐Isabelle Berg aus der Abteilung für Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsspital Basel, Schweiz war es, festzustellen, ob der Er:YAG-Laser im Vergleich zu einem herkömmlichen Bohrer nicht unterlegen ist. Zweiunddreissig Rinderschneidezähne wurden auf eine Dicke von 1,5 mm geschliffen. Bei 16 Zähnen wurde schrittweise ein Loch von 3,5 mm in jeden Zahn gebohrt, wobei Zahnbohrer (B) mit zunehmendem Durchmesser verwendet wurden, die an einer festen Bohrmaschine angebracht waren. Bei den anderen 16 Zähnen wurde ein Loch mit einem Er:YAG-Laser bei einer Wellenlänge von 2,94 µm (Teil von CARLO®) erzeugt. In sieben Zähne jeder Gruppe wurde der Zylinder eingeführt und mit Polymethylmethacrylat(PMMA)-Knochenzement fixiert. In die verbleibenden sieben Zähne jeder Gruppe wurde der Zylinder ohne Fixierungsmaterial eingeführt (Druckeinpassung). Nach dem Abbinden und Trocknen wurden alle Proben in Wasser gelagert, bis die Kraftmessungen unter Verwendung einer einachsigen Zugvorrichtung aufgezeichnet wurden. Die Kraft, die erforderlich war, um den optischen Zylinder aus dem Loch im Zahn herauszubewegen, wurde unter Verwendung eines Instron 3344-Testsystems gemessen. Eine rasterelektronenmikroskopische und lichtmikroskopische Visualisierung der Löcher, die mit dem Laser und dem Bohrer erzeugt wurden, wurden in zwei beziehungsweise vier Zähnen pro Methode durchgeführt. Signifikante Unterschiede (p < 0,001) wurden für die folgenden Parameter gefunden: B PMMA gegen B Druckeinpassung, B PMMA versus L Druckeinpassung, L PMMA versus B Druckeinpassung und L PMMA versus L Druckeinpassung. Dies zeigt, dass die PMMA-Knochenzementfixierung der Druckeinpassung überlegen ist. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen B-PMMA und L-PMMA (p = 0,93) und B-Druckeinpassung versus L-Druckeinpassung (p = 0,83) gefunden. Die rasterelektronenmikroskopischen Bilder zeigten eine glattere Oberfläche unter Verwendung von L. In der elektronischen Vorabpublikation bei der Fachzeitschrift LASERS IN SURGERY AND MEDICINE halten die Autoren fest, dass die lasergeschnittenen Löcher so stark waren wie Bohrlöcher, obwohl REM-Bilder eine glattere Oberfläche der lasergeschnittenen Löcher zeigten. Laserosteotome eröffnen somit die Möglichkeit, ein Loch exakt an die Breite des Zylinders anzupassen, was einen potenziellen Vorteil des Lasers gegenüber dem herkömmlichen Bohrer darstelle. (bs)

Autoren: Berg BI, Peyer M, Kuske L, Augello M, Schötzau A, Steineck M, Deibel W, Mathys D6, Jürgens P, Kunz C, Goldblum D. Korrespondenz: Britt‐Isabelle Berg, Dr.med., Department of Cranio‐Maxillofacial Surgery, University Hospital Basel, Spitalstrasse 21, 4031 Switzerland. E-Mail: isabelle.berg@usb.ch Studie: Comparison of an Er: YAG laser osteotome versus a conventional drill for the use in osteo- odonto-keratoprosthesis (OOKP). Quelle: Lasers Surg Med. 2019 Jan 15. doi: 10.1002/lsm.23053. [Epub ahead of print] Web: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/lsm.23053