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Fachverlag und Nachrichtenagentur

OCTA als ergänzendes Instrument zur Uveitis-Diagnostik

 

UVEITIS Zürich – mechentel news – Das breite Spektrum der Uveitis-Erkrankungen erfordert einen multimodalen Bildgebungsansatz in der täglichen Praxis eines Augenarztes. Gemeinsam ist ihnen durch ihre entzündliche Grundlage eine Veränderung der Leukozytenmigration. In diesem Zusammenhang könnte die Optische Kohärenztomographie-Angiographie (OCTA) von grossem Wert für die Diagnose oder Nachsorge der Patienten mit diesen Störungen sein. Bisher wurde OCTA eher als zusätzliches Instrument neben den etablierten diagnostischen Bildgebungsinstrumenten eingesetzt. Aber ihre komplementären diagnostischen Merkmale werden immer relevanter, um die Krankheitsaktivität und das Ansprechen auf die Therapie zu verfolgen und um die Pathomechanismen verschiedener Uveitis-Typen zu verstehen. Die Autoren um Vita L. S. Dingerkus aus der Augenklinik am Stadtspital Triemli in Zürich, Schweiz, fassen in einem Review die möglichen Anwendungen von OCTA und ihre Vor- und Nachteile im Vergleich zu farbstoffbasierten Angiographien bei Uveitic-Erkrankungen zusammen. Der bisherige Goldstandard bei der diagnostischen Aufarbeitung von posteriorer oder intermediärer Uveitis waren Angiographien mit einem farbstoffbasierten Verfahren (Fluorescein oder Indocyaningrün). Sie liefern Informationen über den Status der Blut-Netzhaut-Schranke sowie der Netzhaut- und Aderhaut-Gefässe, indem der Entzündungszustand durch diffuse Leckagen oder Komplikationen als Ischämie oder choriodale Neovaskularisation dargestellt werden. Als nicht-invasive Methoden zeigt die Fundus-Autofluoreszenz den Status der Stoffwechselaktivität des retinalen Pigmentepithels und die OCT bzw. die Enhanced-Depth-Imaging-OCT als eine tiefenauflösende Bildgebungsmethode kann zusätzliche Informationen liefern. Die OCTA als nicht-invasives, tiefenauflösendes Bildgebungsinstrument für retinale und choroidale Gefässe bietet detaillierte qualitative und quantitative Informationen zum Status von Netzhaut- und Aderhautgefässen und schliesst somit die Lücke zwischen den erwähnten konventionellen diagnostischen Instrumenten für die Uveitis. Dabei ist es jedoch wichtig, sich ihrer Einschränkungen bewusst zu sein, z. B. ihrer Anfälligkeit für Bewegungsartefakte, ihrer eingeschränkten Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Geräten und ihrer eingeschränkten Informationen zum Grad der Krankheitsaktivität. Die Autoren fassen in der Mai-Ausgabe 2019 im JOURNAL OF OPHTHALMIC INFLAMMATION AND INFECTION zusammen: Die OCTA als nicht-invasives Bildgebungsinstrument mit Tiefenauflösung kann qualitative und quantitative Informationen über den Status von retinalen und choroidalen Gefässen liefern, weist jedoch auch bestimmte Einschränkungen auf. Durch die Verwendung von OCTA als ergänzendes und nicht als exklusives Instrument kann sie wichtige zusätzliche Informationen über die Makro- und Mikrovaskularisation unter entzündlichen Bedingungen liefern. Dadurch trägt sie auch zum Verständnis der Pathophysiologie verschiedener Uveitis-Entitäten bei. (bs)

Autoren: Dingerkus VLS, Munk MR, Brinkmann MP, Freiberg FJ, Heussen FMA, Kinzl S, Lortz S, Orgül S, Becker M. Korrespondenz: Vicente Lorenzo O Cabahug, St Luke’s Medical Center, Quezon City, Philippines. E-Mail: vita.dingerkus@zuerich.ch Studie: Optical coherence tomography angiography (OCTA) as a new diagnostic tool in uveitis. Quelle: J Ophthalmic Inflamm Infect. 2019 May 28;9(1):10. doi: 10.1186/s12348-019-0176-9. Web: https://joii-journal.springeropen.com/articles/10.1186/s12348-019-0176-9