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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Klinische Bedeutung der 68Ga-PSMA-11 PET ein Jahr nach der Einführung

 

PROSTATE CANCER Zürich – mechentel news – In der Abteilung für Nuklearmedizin des Universitätsspitals Zürich, Schweiz, befasste sich Julian Müller zusammen mit zahlreichen weiteren Kollegen aus der Schweiz mit dem klinischen Nutzen von 68Ga-PSMA-11 PET Untersuchungen bei Patienten mit Prostatakarzinom mit biochemischem Rezidiv oder als Primärstaging. Dieser erste Erfahrungsbericht beinhält 327 Patienten, bei denen eine solche Untersuchung durchgeführt wurde. Bei 223 dieser Patienten war die Untersuchung als Rezidiv-Diagnostik durchgeführt worden und schließlich wurde eine retrospektive Datenanalyse bei 203 Patienten durchgeführt, bei denen vollständige Datensätze 6 Monate nach der Untersuchung einsehbar waren. Unter den ursprünglichen 223 Patienten war das PSMA-PET bei 166 positiv (74%). Dabei war klar die Korrelation zwischen höheren PSA-Werten und der vermehrten Detektion von Rezidiven ablesbar (Figure). Bei PSA Werten von <0.5 ng/ml lag die Detektionsrate bei 50%.

 

Am häufigsten wurde dabei die Lymphknotenmetastasierung erkannt (68%), gefolgt von Knochenmetastasierung (33%), Lokalrezidiv (30%) und viszeralen Metastasen (7%), wie die Autoren in der April-Ausgabe 2019 des EUROPEAN JOURNAL OF NUCLEAR MEDICINE AND MOLECULAR IMAGING darlegen. (cw/bs)

Autoren: Müller J, Ferraro DA, Muehlematter UJ, Garcia Schüler HI, Kedzia S, Eberli D, Guckenberger M, Kroeze SGC, Sulser T, Schmid DM, Omlin A, Müller A, Zilli T, John H, Kranzbuehler H, Kaufmann PA, von Schulthess GK, Burger IA. Korrespondenz: Irene A. Burger, Department of Nuclear Medicine, University Hospital Zürich, University of Zürich, Zürich, Switzerland. E-Mail: Irene.burger@usz.ch Studie: Clinical impact of 68Ga-PSMA-11 PET on patient management and outcome, including all patients referred for an increase in PSA level during the first year after its clinical introduction. Quelle: Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2019 Apr;46(4):889-900. doi: 10.1007/s00259-018-4203-0. Web: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00259-018-4203-0

Kommentar

Diese Studie liefert nicht nur einen wertvolle Erfahrungsbericht für die Schweizer Patientenpopulation, sondern hat auch in vielschichtigen Analysen mehrere Aspekte beleuchten können: Obwohl das PSMA-PET nicht im Rahmen von Guidelines empfohlen wird, scheinen viele Patienten dennoch diese Untersuchung in Anspruch zu nehmen. Deutliche Vorteile spielt das PSMA-PET vor allem in der Rezidivdiagnostik. In ihren Resultaten weist die Forschungsgruppe darauf hin, dass diese Untersuchung bei 122 ihrer 203 Patienten (60%) zu einer Änderung des Standard-Therapieschemas führte, insbesondere fand das Gebiet der Metastasen-gerichteten Therapie mehr Zulauf, während systemische Therapien seltener wurden.

Autor: Dr. med. univ. Christoph Würnschimmel, Assistenzarzt Luzerner Kantonsspital