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Fachverlag und Nachrichtenagentur

OCT mit adaptiver Optik zur Diagnostik dynamischer Veränderungen von Mikroaneurysmen

 

MEDICAL RETINA Wien – mechentel news – An der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der Medizinischen Universität Wien, Österreich, untersuchten Julia Hafner et al. die Optische Kohärenztomographie mit adaptiver Optik (AOOCT) zur prospektiven, dreidimensionalen Überwachung von Mikroaneurysmen (MA). In diese Längsschnittstudie wurden Patienten mit Diabetes mellitus und parafovealen MA eingeschlossen. Zu Beginn der Studie wurden die MA in der Standard-Fluoreszein-Angiographie (FA) identifiziert und anschließend mit einem AOOCT-Prototyp abgebildet, der in eine AO-Funduskamera (rtx1™, Imagine Eyes) eingebaut wurde. Die Untersuchung wurde bei jedem Patienten alle 3 Monate wiederholt, um potenzielle strukturelle Veränderungen von MA im Zeitverlauf darzustellen, einschließlich Größe, Form, intraretinale Position, (intra-)luminale Reflexion und andere qualitative morphologische Merkmale. Insgesamt wurden 18 MA in sieben Augen (zwei linke Augen) von fünf Patienten (Durchschnittsalter 69 ± 7 Jahre) über 18 Monate abgebildet. Alle MA stellten sich zu Beginn der Studie in der en-face-Ebene als sackförmig dar und bei keinem der MA wurde während der Nachbeobachtung eine Formänderung beobachtet. Die Auswertung der AOOCT-Volumina zeigte dynamische Veränderungen der MA während der Nachuntersuchungen, einschließlich intermittierendes Wachstum (n = 2), zunehmender Rückbildung (n = 3), völligem Verschwinden (n = 2) und Teilung des MA (n = 1). Intraluminales hyperreflektierendes Material wurde in 11 von 18 MA sichtbar gemacht; es blieb stabil (n = 3), nahm zu (n = 2), war rückläufig (n = 1) oder schwankte (n = 5). Drei MA ohne intraluminale Spots am Studienbeginn entwickelten nach und nach deutliche Hyperreflektivitäten. Die Autoren fassen in der Dezember-Ausgabe 2018 des Fachjournals Investigative Ophthalmology & Visual Science zusammen, dass die AOOCT die dynamische strukturelle Entwicklung von Mikroaneurysmen dreidimensional in vivo darstellt. Trotz einer gleichbleibenden sackartigen Form in der Außenansicht zeigten die AOOCT-Volumina über die Zeit ein heterogenes Verhalten hinsichtlich Größe und Reflexionsstatus der Mikroaneurysmen. (bs)