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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Niedriges Geburtsgewicht ist mit einer höheren Prävalenz der AMD im Erwachsenenalter assoziiert

PEDIATRICS & STRABISM / MEDICAL RETINA Mainz – mechentel news – Die vorliegende Studie von Achim Fiess aus der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz an der Johannes Gutenberg Universität in Deutschland und seine Kollegen untersuchten, ob ein niedriges Geburtsgewicht mit der Prävalenz und Inzidenz von altersbedingter Makulopathie (AMD) im Erwachsenenalter zusammenhängt. Die Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) ist eine bevölkerungsbasierte beobachtende Kohortenstudie in Deutschland. Eingeschlossen waren GHS-Teilnehmer im Alter von 35 bis 74 Jahren. Eine augenärztliche Untersuchung mit Fundusfotografie wurde durchgeführt. Die Fundusfotos wurden zu Studienbeginn und bei der 5-Jahres-Nachuntersuchung nach dem Rotterdam-Bewertungsschema für AMD ausgewertet. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen je nach Geburtsgewicht eingeteilt (niedrig: <2500 g; normal: 2500-4000 g; hoch:> 4000 g). Eine Poisson-Regressionsanalyse mit Anpassung für mehrere Confounder wurde durchgeführt, um die Assoziationen zwischen dem Geburtsgewicht und der AMD-Prävalenz (Gesamt-, Früh-, Spät-AMD) und der kumulierten Inzidenz nach 5 Jahren zu bewerten. Insgesamt wurden 6.492 Teilnehmer eingeschlossen (3.538 Frauen; Alter 50,7 ± 10,4 Jahre). Die Prävalenz der AMD insgesamt war in der Gruppe mit niedrigem Geburtsgewicht (11,2%) im Vergleich zur Gruppe mit normalem Geburtsgewicht (6,5%) und der Gruppe mit hohem Geburtsgewicht (8,4%) am höchsten. Niedriges Geburtsgewicht war mit der AMD-Gesamtprävalenz (Prävalenzrate [PR] = 1,54; p = 0,006) und insbesondere mit der Prävalenz der Früh-AMD (PR = 1,52; p = 0,01) assoziiert. Es wurde kein Zusammenhang zwischen niedrigem Geburtsgewicht und kumulativer 5-Jahres-Inzidenz von AMD beobachtet. Die Autoren schildern in der November-Ausgabe 2019 des Fachjournals INVESTIGATIVE OPHTHALMOLOGY & VISUAL SCIENCE dass ihre Analysen zeigen, dass ein niedriges Geburtsgewicht zu einer höheren Prävalenz von Netzhauterkrankungen im späteren Leben führen kann, wie bei der AMD beobachtet wurde. Die Ergebnisse seien jedoch aufgrund fehlender Daten und unvollständiger Nachbeobachtungen begrenzt. Es könne jedoch ein erster Hinweis darauf sein, dass die altersbedingte Makulopathie einen ihrer Ursprünge im frühen Leben habe. (bs)

Autoren: Fiess A, Elbaz H, Korb CA, Nickels S, Schulz A, Münzel T, Wild PS, Beutel ME, Schmidtmann I, Lackner KJ, Peto T, Pfeiffer N, Schuster AK. Korrespondenz: Achim Fiess, Department of Ophthalmology, Medical Center of the Johannes Gutenberg University Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz, Germany. E-Mail: Achim.fiess@gmail.com Studie: Low Birth Weight Is Linked to Age-Related Macular Degeneration: Results From the Population-Based Gutenberg Health Study (GHS). Quelle: Invest Ophthalmol Vis Sci. 2019 Nov 1;60(14):4943-4950. doi: 10.1167/iovs.19-27964. Web: http://iovs.arvojournals.org/article.aspx?articleid=2756156