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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Auswirkungen des Andockverfahrens bei Femtosekundenlaser-assistierten Operationen auf den IOD

 

CATARACT Linz – mechentel news – An der Augenklinik des Kepler Universitätsklinikums, Johannes Kepler Universität Linz, in Österreich führten Siegfried Mariacher et al. eine experimentelle Studie zu den Veränderungen des Augeninnendrucks während des Vakuums und des Andockens des Femtosekunden-Lasers durch. Dabei wurde der intrakamerale intraokulare Druck (IOD) in 30 Ex-vivo-Modellen von Schweinen unter Verwendung einer Dual-Femtosekunden-Laserplattform (VICTUS®) überwacht. Bei fünf verschiedenen IOP-Ausgangswerten (10 bis 30 mm Hg) wurde das Andocken mit Flüssigkeit, das Andocken mit vollem Kontakt (Applanieren) und die Vakuumanwendung ohne Andockung ausgewertet. Durch Erhöhung des intrakameralen Ausgangs-IOD von 10 auf 30 mm Hg wurde der IOD von 27,55 mm Hg auf 56,85 mm Hg in der mit Flüssigkeit gefüllten Andockgruppe und von 60,91 mm Hg auf 90,11 mm Hg in der Vollkontakt-Docking-Gruppe erhöht. Das Vollkontakt-Andockverfahren an sich (ohne Vakuumeffekt) erhöhte den IOD um 61,7%. Im Gegensatz dazu erhöhte flüssigkeitsgefülltes Andocken (ohne Vakuumeffekt) den Augeninnendruck nur um 3,1%. Pro Verminderung des Ausgangs-IOD um 5 mm Hg wurde eine durchschnittliche IOD-Reduktion von 7,33 mm Hg in der mit Flüssigkeit gefüllten Gruppe und von 7,30 mm Hg in der Vollkontakt-Docking-Gruppe beobachtet (p <0,001). Die Senkung des intrakameralen Ausgangs-IOD von 15 auf 10 mm Hg führte zur höchsten IOD-Abnahme zwischen allen Untergruppen (p <0,01). Die Autoren veröffentlichten ihre Untersuchungen in der Dezember-Ausgabe 2019 des JOURNAL OF CATARACT & REFRACTIVE SURGERY. Demnach beeinflussten Ausgangs-IOD, Docking-Verfahren und Vakuum den IOD während der Femtosekunden-Laseranwendung auf synergistische Weise. Eine Absenkung des intrakameralen Augeninnendrucks zum Ausgangszeitpunkt führte zu einem signifikant niedrigeren Augeninnendruck während des mit Flüssigkeit gefüllten Andockens für Kataraktoperationen und des Vollkontakt-Andockens für refraktive Operationen. Das Andocken bei vollem Kontakt (Applanieren) führte zu einer signifikant höheren IOD-Erhöhung im Vergleich zu ähnlichen IOD-Werten, die beim Andocken mit Flüssigkeit und beim alleinigen Anbringen des Saugrings ohne Andocken festgestellt wurden. (bs)

Autoren: Mariacher S, Laubichler P, Mariacher M, Wendelstein J, Fischinger I, Bolz M. Korrespondenz: Siegfried Mariacher, MD, Department for Ophthalmology and Optometry, Kepler University Hospital GmbH, Johannes Kepler University Linz, Altenberger Strasse 69, 4040 Linz, Austria. E-Mail: siegfried.mariacher@kepleruniklinikum.at Studie: Impact of baseline IOP, vacuum, and different docking mechanisms, and their interaction on IOP rise in femtosecond laser-assisted refractive and cataract surgery. Quelle: J Cataract Refract Surg. 2019 Dec;45(12):1818-1825. doi: 10.1016/j.jcrs.2019.07.020. Web: https://journals.lww.com/jcrs/Fulltext/2019/12000/Impact_of_baseline_IOP,_vacuum,_and_different.20.aspx