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Fachverlag und Nachrichtenagentur

Charakteristika und Visus-Entwicklung bei Auftreten einer nAMD auch im zweiten Auge

 

MEDICAL RETINA London – mechentel news – Die neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration (nAMD) tritt häufig bilateral auf und frühere Studien über „Mitaugen“ sind nach einer Behandlungsperiode des ersten Auges von einer folgenden Behandlung des anderen Auges ausgegangen. Ziel der Studie von Katrin Fasler vom NIHR Biomedical Research Centre am Moorfields Eye Hospital in London, Vereinigtes Königreich, und internationalen Experten aus der Schweiz, Deutschland und den Vereinigten Statten war die Analyse der Ausgangsmerkmale und der Sehschärfe (VA) bei der Entwicklung einer nAMD des anderen Auges. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Unterschied zwischen sequentieller und (aufgrund von Makula-Narben im ersten Auge) nicht-sequentieller Behandlung mit antivaskulärem endothelialen Wachstumsfaktor und den zeitlichen Verläufen der Beteiligung des anderen Auges. Retrospektiv wurden die elektronischen Patientenakten der Moorfields AMD-Datenbank von 6.265 Patienten mit 120.286 einzelnen Dateneinträgen ausgewertet. Die zwischen dem 21. Oktober 2008 und dem 9. August 2018 erfassten Daten wurden extrahiert. Der Gesamtdatensatz für die Analyse bestand aus 1.180 Mitaugen bei sequentieller Anti-VEGF-Therapie, 807 Mitaugen bei nicht-sequentieller Therapie und 3.410 unilateralen Augen. Die mittlere VA (ETDRS-Buchstaben) der sequentiell behandelten Mitaugen zu Studienbeginn war signifikant höher (63), der VA-Zuwachs über 2 Jahre niedriger (0,37) und der Anteil der Augen mit guter VA (≥ 70 Buchstaben) höher (46%) als bei den jeweiligen ersten Augen (Ausgangs-VA 54; VA-Zuwachs nach 2 Jahren 5,6; Prozentsatz der Augen mit guter VA 39%). Mitaugen bei nicht-sequentieller Therapie zeigten Grundliniencharakteristika und VA-Ergebnisse ähnlich wie bei den ersten Augen. Die Rate der Beteiligung des anderen Auges betrug 32% nach 2 Jahren und das mittlere Zeitintervall bis zur Beteiligung lag bei 71 Wochen. Die Autoren kommen in der elektronischen Vorabpublikation im Oktober 2019 im BRITISH JOURNAL OF OPHTHALMOLOGY zu dem Ergebnis, dass Mitaugen unter einer sequentiellen nAMD-Therapie nach 2-jähriger Behandlung eine bessere Ausgangs- und End-VA aufwiesen als nicht sequentiell behandelte. Sequentiell behandelte Augen hatten auch nach 2 Jahren einen grösseren Anteil mit guter VA. (bs)

Autoren: Fasler K, Fu DJ, Moraes G, Wagner S, Gokhale E, Kortuem K, Chopra R, Faes L, Preston G, Pontikos N, Patel PJ, Tufail A, Lee AY, Balaskas K, Keane PA. Korrespondenz: Dr Pearse A Keane, Medical Retina, Moorfields Eye Hospital NHS Foundation Trust, London, UK. E-Mail: pearse.keane1@nhs.net Studie: Moorfields AMD database report 2: fellow eye involvement with neovascular age-related macular degeneration. Quelle: Br J Ophthalmol. 2019 Oct 14. pii: bjophthalmol-2019-314446. doi: 10.1136/bjophthalmol-2019-314446. [Epub ahead of print] Web: https://bjo.bmj.com/content/early/2019/10/14/bjophthalmol-2019-314446.long